Kuckucke landet auf Warte im Revier

Hört man an einem sonnigen Morgen Anfang Mai den unverwechselbaren zweisilbigen Ruf des Kuckucks (Cuculus canorus), dann ist der Frühling endgültig da. Lang und anhaltend wiederholt er seinen Namen, als ich zu der Jagdkanzel am Rand eines Schilfgebiets laufe. Es ist der Reviergesang des Männchens, mit dem sich unser Kuckuck jedes Frühjahr laut vernehmbar in Erinnerung bringt. Vom voll klingenden “kuck-uck” wird die erste Silbe mit wenig geöffnetem, die zweite, längere mit geschlossenem Schnabel gerufen. In einer Esche entlang eines Entwässerungskanals entdecke ich ihn. Hoch auf dem Baum sitzt der Kuckuck und ruft, lässt dabei etwas die Flügel hängen und stelzt den Schwanz. Lange hält es ihn nicht auf der Warte. Die Konkurrenten machen ihm das Revier streitig. Schon wenig wird später wird die nächste Warte angeflogen. Dabei zeigt der Kuckuck wunderschön seine grauen Flügel und die Schwanzfedern, die mit weißen Spitzen für den notwendigen imposanten Eindruck sorgen. Hier fliegt der Kuckuck seine Lieblingswarte, einen Holunder (Sambucus nigra) an.

 

Nicht immer bekommt man den Rufer leicht zu Gesicht. Mit dem Fernglas erkenne ich die blaugraue Oberseite und die schwarz-weiß gebänderte Unterseite. Der Kopf wirkt klein, der schwarze Schnabel ist dünn und spitz. Füße und Augen sind gelb. Dann startet der taubengroße Vogel mit dem auffällig langen Schwanz. Im Flug wirkt der Vogel manchmal sperbergleich. Im Flug ähnelt er einem Sperber aber nur oberflächlich, da ihn die spitzen und meist unter den Bauch geschlagenen Flügel sowie der niedrige Flug mit raschen Flügelschlägen unterscheiden.

 

Beobachtung zeigen, dass der Kuckuck nicht wirklich – wie im Kinderlied – aus dem Wald rufen, sondern Feuchtgebiete, Heiden, Moore, Marschland, Waldränder, Lichtungen, Buschland, Küstendünen, Gebirge sowie alle offenen Landschaften bis hin zum mit Bäumen und Büschen durchsetzten Kulturland präferieren. Kuckucke sind zwar flexibel, schätzen aber hohe Abundanzen von potentiellen Wirtsvögeln, die sie in einer offenen Landschaft auch gut ausspionieren können.

 

Es war schön, dieses tolle Bild, mit dem Canon-Objektiv EF 400mm f/2.8 IS II USM an einer Canon EOS R 5 fotografieren zu können. Mit einem Konverter hätte ich immer noch ein 560er herstellen können.

 

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