Zuerst hört man nur die typischen Rufe. Es ist ein beständiges metallisches „ping, ping”, das auf die Anwesenheit der Bartmeisen (Panurus biarmicus) schließen läßt. Dann ist Bewegung in den hohen Schilfkolben zu erkennen. Und da kletterten die langschwänzigen Vögel auch schon die Halme empor. Sie haben auf die Samen der Schilfwedel abgesehen. Diese werden dann systematisch leer gefressen, wobei der kleine Vogel sich als Meisterturner erweist. Hier mal eine Rolle vorwärts, dann ein Aufschwung um den Halm herum… Die ganze Akrobatik des Vorgangs wird durch die Bewegungen des Halms noch unterstrichen. Ein besonders anmutiger und ästhetischer Anblick bietet sich immer dann, wenn eine Bartmeise, von Halm zu Halm schwirrend, bei der Landung auf dem Wedel diesen mit ihrem Körpergewicht biegt. In rasanter Talfahrt gleiten die kleinen Vögeln mit ihrem Gefährt in Richtung Wasser, und es war ein vergnüglicher Anblick zu beobachten, wie die ängstlichen Gemüter das „sinkende Schiff” flugs verließen, dem Ganzen misstrauend, während erprobte Akrobaten geradezu Vergnügen an der Berg- und Talfahrt zu haben schienen. Neigt sich der außenstehende Halm an einer offenen Stelle im Schilfwald zur Horizontalen, dann hängen die kleinen Meisen wie im Klimmzug an der Unterseite des Schilfrohrs.
Das erste Mal bin ich schon im Juli 2001 zu Besuch in den gut entwickelten Schilfflächen des Blankensees, im Einzugsgebiet der Flachlandflüsse Nuthe und Nieplitz südwestlich von Berlin gewesen. Ein Bohlensteg mitten durch das Schilf bietet auf der Ostseite des Blankensees dem Beobachter gerade morgens eine sehr gute Möglichkeit, die Vogelwelt des Schilfs unmittelbar zu erleben. Im November 2022 war offensichtlich ein Trupp von etwa 8 Exemplaren zum festen Inventar des sonst weitgehend ausgestorben wirkenden Schilfgürtels geworden. Auch von anderen Beobachtern waren die Bartmeisen regelmäßig bei der Absuche bestimmte Bereiche des Schilfs gesichtet worden.
Von den kleinen Flachlandflüssen Nuthe und Nieplitz wird südwestlich von Berlin eine einzigartige Niederungslandschaft begrenzt. Ein besonderes Vogelparadies ist mitten drin der flache (nur ca. 60cm tiefe) Blankensee, der über einen ausgedehnten Röhrichtgürtel verfügt. Dieser ist bis zu 300 Meter breit sein. Der Bohlensteg kann entweder vom Parkplatz am Ortsausgang Blankensee Richtung Schönhagen oder vom Parkplatz mitten im Ort Blankensee (Nähe Schloß Blankensee) auf einem kurzen Spaziergang erreicht werden. Er stellt die einzige Möglichkeit dar, auf dem Blankensee gut Vögel zu beobachten, da der See ansonsten komplett von breiten Verlandungszonen mit Röhricht und Erlenbruch umgeben ist. Neben den Bartmeisen, die direkt im Schilf am Bohlensteg brüten, lassen sich noch unterschiedliche Wasservögeln – vor allem Enten und Reiher beobachten. Verschiedene Rohrsängerarten (Acrocephalus sp.) und Blaukehlchen (Luscinia svecica) besiedeln ebenfalls den See.
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