Im zeitigen Frühjahr sind sie die ersten singenden Boten. Die männliche Feldlerche (Alauda arvensis) steigt in einem steilen Singflug immer höher, bis sie am Himmel kaum noch zu sehen ist, um dann wieder zu Boden zu stürzen. Welcher Ornithologe kennt nicht den Balzgesang, der Ende Februar als einer der ersten über den kahlen Feldern der Weiten Brandenburgs zu hören ist? Zugegeben, ein solches Erlebnis ist in Deutschland selten geworden, und seit der Jahrtausendwende ist der Bestand des wohl klassischsten aller heimischen Feld- und Wiesenvögel um mehr als ein Viertel zurückgegangen. Obwohl die Wissenschaftler schätzen, dass es in Deutschland noch zwischen 1,3 und 2 Millionen Territorien gibt, zeigen die regionalen Verluste einen deutlich negativen Trend. Allein in Niedersachsen geht die Feldlerche dramatisch zurück. Seit den 1960er Jahren ist die Anzahl um fast 90 % zurückgegangen.
Mit 16-18 cm lebt der etwa spatzengroße unscheinbare braune Vogel die meiste Zeit des Jahres gut getarnt am Boden. Die Nesthöhle enthält zwei bis sechs bräunlich gefleckte Eier, und die Anzahl der Bruten erreicht normalerweise zwei, unter günstigen Umständen sogar drei pro Saison. Die Jungvögel verlassen innerhalb der ersten ein bis zwei Wochen nach dem Schlüpfen das Nest und werden zunächst von den Eltern gefüttert, bevor sie nach etwa einem Monat selbstständig werden. Feldlerchen sind Standvögel oder Kurzstreckenzieher und ziehen in den Wintermonaten in kleinen Schwärmen umher, bevor sie von Februar bis März in ihre Reviere zurückkehren. Es bleibt zu hoffen, dass dies auch in Zukunft so bleibt und der Gesang der Feldlerche, die Hauptmelodie unserer Agrarlandschaft, weiterhin den Frühling einläutet.
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