Endlich: die Rostflügeldrossel in Berlin

Im 3. Anlauf und nach gut 2 Stunden Warten im „Aprilwetter“ die Erlösung: die Rostflügeldrossel (Turdus eunomus), die am Rande von Berlin schon am 7. Februar 2023 auf dem angrenzenden Gelände zu einer Baumschule nicht weit vom Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) in den Zweigen eines Baumes mit roten Beeren gesichtet worden war, tauchte noch einmal auf. Diesmal recht unscheinbar in einem kleinen Trupp mit Wacholderdrosseln (Turdus pilaris) und Staren (Sturnus vulgaris). Wie wichtig die Mitnahme des Spektivs war, zeigte sich beim Absuchen der hohen Pappeln immer wieder. Nicht wenige hatten sich schon gefreut; und doch nur eine der Rotdrosseln (Turdus iliacus) im Wacholderdrosseltrupp gesehen.

In dem Baum am östlichen Rand des Friedhofs blieb sie so lange sitzen, bis sich Vogelbeobachter über den Pferdeweg dem Baum näherten. Wenig später tauchte sie auf dem von Hecken umgebenem Wiesengelände südlich des Friedhofs an der Koppel auf. Von dort war sie vom Friedhof im angrenzenden Dickicht beim zögernden Huschen durch die Zweige zu beobachten. Im Rücken sich nähernde Ornis und in Bewegungsrichtung wartenden Vogelbeobachter ließen die Rostflügeldrossel die gesamte Wiese queren und kurz in dichtem Gebüsch am Rand der Pferdekoppel Platz nehmen. Dann kam sie aber – nicht übertrieben scheu – aus dem Dickicht und konnte zeitweise sehr gut und lange beim Verweilen an einer offenen Stelle und auch bei der Nahrungssuche auf der Weide beobachtet werden. Erst als Spaziergänger auf dem parallel verlaufenden Asphaltweg liefen, verschwand sie noch einmal in eine Hecke. Dort konnte sie mit dem Rücken zum Beobachter noch längere Zeit ruhend und auch putzend in den niedrigen Bäumen am Rande gesehen werden.

Andere Beobachter meinten, sie auch leise singend gehört zu haben. Das war bei dieser Sichtung nicht hör- bzw. erkennbar. Dagegen spricht die Altersbestimmung mit den hellen Federsäumen, den weißlichen Spitzen der äußeren großen Armdecken sprechen nach übereinstimmender Meinung für ein vorjähriges Männchen, also einen Vogel im 2. Kalenderjahr. Ein paar Fotos von dem Shooting der Rostflügeldrossel finden Sie hier in der Galerie.

Es ist bemerkenswert, daß nun innerhalb von 2 Jahren schon wieder eine Rostflügeldrossel gesichtet wurde. Damals war Turdus eunomus mitten im Erzgebirge bei Stollberg südwestlich von Chemnitz in einem Trupp Wacholderdrosseln gesichtet worden. Eine vor 6 Jahren auf Helgoland festgestellte Rostflügeldrossel war die einzige Meldung, die man auf der Birder-Website ornitho.de für Deutschland sonst noch entdecken kann.

Diese Erfahrung erinnert ein wenig an die des Tienshan-Laubsänger (Phylloscopus humei) im nördlichen Spreewald. Dort konnte am ersten Tag dieser seltene Laubsänger morgens früh zwischen 08:50 und 09:05 mehrfach rufend verortet werden. Obwohl eine Annäherung bis auf ca. 10 bis 15 Meter erfolgte, war der Vogel im Weidengebüsch/Schilf auf der gegenüber liegenden Seite des Skabyer Torfgrabens nur schwer zu sehen, dann aber doch erstaunlich gut zu beobachten. Nach 3 Tagen war der Tienshan-Laubsänger verschwunden und blieb unauffindbar.

Für bird-lens.com eine schöne Ergänzung des Fotoportfolios für Deutschland- und die Westpaläarktis. Bisher hatte ich die Rostflügeldrossel nur im östlichen China gesehen, wo sie allerdings recht häufig als Wintergast auftritt.

Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat bird-lens.com gezielt Reisen in die schönsten Naturlandschaften Brandenburgs oder Berlins aber auch an entfernte Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild, das Sie im Blog sehen, ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird-lens.com einfach Bescheid, wenn Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor neue Bilder online sind.

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