In der Kälte habe ich nur schlecht geschlafen. Als der Wecker klingelt bin ich natürlich total erschossen. Aber die Aussicht auf ein außergewöhnliches Floßerlebnis lassen mich dann doch aufstehen. Bis ich alles erledigt habe, ist die Dämmerung schon angebrochen. Ich muß mich zuerst mal richtig kältefest machen. Fleece-Unterwäsche, Fleece-Shirt, ein Hemd, den blauen Marinepulli und den Ski-Unterzieh-Overall. In Kombination mit der Neopren-Wathose sieht es vielleicht etwas übertrieben aus, im Nachhinein merke ich aber, dass es oben herum zwar vielleicht zu warm, dafür an den Füßen ruhig etwas wärmer sein könnte. Im frühen Morgenlicht besteige ich das Floß mit dem aufgestellten Stativ und dem darüber gespannten Tarnzelt. Dann geht es dann los. Ich steige in das Wasser des Rio Paine, das an den Rändern dicht mit Oberflächen-Vegetation – so wie unsere Entengrütze – bedeckt ist. Hier fühlen sich die Kupferspielgel-Ente (Speculanas specularis) besonders wohl. Zuerst merke ich, daß die Enten doch nicht so scharf darauf sind, in Nahaufnahme mit dem Nikkor AF 4,0/600 fotografiert zu werden. Trotzdem gelingen ein paar stimmungsvolle Fotos. Das Floß als Konstruktion ist wirklich super, man kann sich sogar auf die „Balken“ (aus Aluminiumblechen) zum Ausruhen hinsetzen.
Gestern Abend hatte ich den Lago Pehoe mit dem teuren Campingplatz und das noch teurere Hotel Explora passiert. Schließlich komme ich zum Info-Centrum an der Mündung des Rio Paine in den Lago del Toro. Mindestens 3 Busse stehen vor dem Centrum und dazu bestimmt 10 alternative Wanderer. Ich bekomme aber drinnen von den Guardaparques gute Tipps, wo ich was sehen kann. Angeblich soll hier sogar die Magellanralle (Rallus antarcticus) vorkommen. Die Aussage zum Vorkommen ist zwar ein bisschen schwammig, aber ich will das mal probieren. Außerdem soll dort noch der Schuppenkehl-Erdhacker (Upucerthia dumetaria) in der Nähe zu sehen sein. Dann soll in einem Feuchtgebiet direkt neben dem Nationalparks-Zentrum noch ein Zuhause für Kupferspielgel-Ente sein. Ich kann es ja fast nicht glauben, da ich diese Entenart bisher auf gut-strömenden Flüsse verortete. Meine erste Inaugenscheinnahme bestätigt zwar meine Skepsis. Aber der Platz ist sehr schön und ich werde es morgens mal probieren.
Patagonien ist ein Land der Gegensätze. Patagonien, das sturmgepeitschte Südende des Südamerikanischen Kontinents, zieht nicht nur Naturfotografen in seinen Bann. Je weiter man nach Süden kommt und je schmaler das Land wird, desto weiter und endloser scheint die Landschaft zu werden. Unvermittelt ragen schroffe Berge wie Fangzähne aus der Ebene. Wolkenfetzen jagen über den Himmel.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com auch gezielt Reisen nach Asien, Afrika oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture Shop” sehr bald finden können. Hinterlassen Sie doch einfach eine Nachricht, wenn bird-lens.com mit einem Bild dienen kann.