Nach erfolgreicher Vogelbeobachtung am Tag begeben wir uns gegen 20 Uhr auf die Nachtfahrt. Die Bootsfahrt wird mit insgesamt 3 Mitarbeitern der Lodge – darunter auch Nelson – durchgeführt. Einer hält die Lampe, einer fährt und Nelson gibt seinen Cent dazu. Der Hit des Abends dürfte natürlich die Sundafischuhu (Ketupa ketupu) sein. Zunächst sitzen die Sundafischuhus (zwei Individuen) einfach still und mit dem Gesicht abgewandt auf Strommasten. Doch dann sehen wir auf einem Steg eine Sundafischuhu, die sogar eine Ratte im Fang hat. Dieser Buffy Fish Owl zeigt offensichtlich ganz offen ihre halb aufgefressene Ratte und steht nicht weit entfernt. Die Entfernung beträgt nur 30 Meter.
Eine nächtliche Fahrt auf dem Kinabatangan-Fluss ist natürlich immer sehr interessant und bietet auch eine ganz andere Birding-Erfahrung. Die Nacht bringt immer Dinge zum Vorschein, die man tagsüber nicht sehen kann. Und so stießen wir auf diesen Sundafischuhu und sein halb aufgegessenes Rattenmahl. Unsere Nähe störte sie offensichtlich nicht allzu sehr, und ich schätze, der Sundafischuhu hatte vielleicht sogar Angst davor, dass wir einen Teil seiner Mahlzeit wollten.
Der Sundafischuhu ernährt sich, wie der Name schon sagt, hauptsächlich von Fisch. Diese Eulenart ernährt sich jedoch auch von Fröschen, Reptilien, Krebstieren, großen Wasserinsekten sowie kleinen Säugetieren und Vögeln. Zu den Kleinsäugetieren zählen Ratten und Mäuse. Sundafischuhus suchen nachts am Wasser oder im seichten Wasser nach Nahrung.
Im Dunkeln, bei schwachem Licht, nur beleuchtet von den hellen Scheinwerfern des Reiseleiters, habe ich mit 1/30-1/124 Sek. und automatischem ISO fotografiert. Meine Canon R 5 hatte unter diesen Umständen keine wirklichen Probleme beim Fokussieren, obwohl der Kontrast stark von der Verfügbarkeit und Stabilität des Taschenlampenlichts abhing. Ich bin mir nicht sicher, ob es aufgrund der Entfernung sinnvoll gewesen wäre, die Bilder mit Blitz zu bewerkstelligen.
Insgesamt sehen wir auf der nächtlichen Bootsfahrt 3 Canon R 5. Anschließend erkunden wir die Ufer mit der führenden Wärmebildkamera. Ein oder zwei Weißbrust-Kielrallen (Amaurornis phoenicurus) sind zu sehen. Natürlich treiben noch ein paar Affen ihr Unwesen. Es können auch ein oder zwei Baumratten nachgewiesen werden. Ansonsten nur 2 Mangrovenreiher (Butorides striatus), zwei wunderschön nebeneinander sitzende Kellenschnabel (Cymbirhynchus macrorhynchos) und insgesamt 3 Menintingeisvögel (Alcedo meninting), die jetzt in der Nacht ganz still sitzen sind zu sehen.
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