Über den schwarzen Winkel hasten
Am Mittag die Raben mit hartem Schrei.
Ihr Schatten streift an der Hirschkuh vorbei
Und manchmal sieht man sie mürrisch rasten.
In seinem Gedicht „Die Raben“ beschreibt Georg Trakl Anfang des letzten Jahrhunderts Vordergründig das Verhalten einer Schar von Rabenvögel. Das Gedicht hat drei Strophen mit jeweils vier Versen.
Eine schnelle Interpretation dieses Gedichtes erscheint gewagt. Von Trakl war allerdings bekannt ist, dass er viele religiöse Symbole in seinen Gedichten verwendet.
Klar ist zunächst daß es sich bei den Hauptakteuren, nach denen auch das Gedicht betitelt ist, um Kolkraben (Corvus corax) handelt. Zwischen dieser Art und dem Menschen besteht seit jeher ein zwiespältiges Verhältnis. In vielen Sagen und Märchen wird der Rabe als Tod- und Unheilsbringer beschrieben. Besonders skeptisch war man ihnen gegenüber auch, weil sie bei den Hinrichtungsstätten, aber auch auf Schlachtfeldern als Aasfresser auftauchten und dann „Leichenfledderer“ oder „Galgenvögel“ tituliert wurden. Ihr schlechter Ruf hatte zwischenzeitlich dazu geführt, dass der Kolkrabe gejagt wurde und nur in einigen Gebieten Deutschlands beheimatet war. Heute ist er vor allem im Osten wieder weit verbreitet.
In der germanischen Mythologie wurde „Odin“ (auch als „Wotan“ bekannt), der Gott der Weisheit und des Krieges, stets von seinen zwei treuen Raben „Hugin“ und „Munin“ begleitet, die er in die Welt entsandte und ihn immer über Neuigkeiten benachrichtigten. Odin war für die Germanen damit auch „Der Herrscher der Raben“.
Zu guter Letzt galten Raben jedoch seit jeher auch als sehr intelligente Tiere, was sie auch tatsächlich sind.
Insgesamt passt das nur kurz skizzierte Bild des Raben sehr gut in dieses düstere Gedicht. In der ersten Strophe wird der Rabe als „Galgenvogel“ dargestellt, der sich vielleicht zu Hinrichtungen am Galgen einfindet. Die Raben sind Unheilsboten für den Acker, da er von „schwerer Ahnung berückt“ wird. Da die Raben auch Vorboten des germanischen Kriegsgottes Odins waren, könnten die Raben eine bevorstehende Schlacht auf diesem Acker bedeuten. In der dritten Strophe nun haben die Raben Aas gewittert und brechen ihren Flug nach Norden auf. Da Raben auch als „Leichenfledderer“ bei Kriegen bekannt waren kommt das Gedicht zwar kurz und bündig daher, umso länger man die Wort auf sich wirken läßt, desto grausiger wirkt aber die kleine Abhandlung.
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