Während die goldenen Farbtöne der Morgendämmerung über den Himmel zu streifen beginnen, erwacht ein ruhiger See inmitten üppiger Vegetation im Morgenlicht. Zuerst ist das Schnattern der Enten, Schnatterenten (Anas strepera), Stockenten (Anas platyrhynchos), Löffelenten (Anas clypeata) und Krickenten (Anas crecca) zu hören. Mit dem Aufstieg der Sonne sind dann auch die ersten Libellen (Odonata sp.) in der Luft.
Über der schimmernden Oberfläche des Sangweihers in der Vulkaneifel beginnen zwei schlanke und schnelle Baumfalken (Falco subbuteo) ihr anmutiges Ballett und malen mit ihrer Flugkunst Schleifen in den Himmel.
Mit ihren eleganten, weit ausgebreiteten Flügeln gleiten die Baumfalken mühelos dahin, während ihre scharfen Augen das Wasser unter sich absuchen. In der ruhigen Stille des Morgens dient der See als geschäftiger Marktplatz für die Libellen, deren schillernde Flügel im sanften Sonnenlicht schimmern.
Mit plötzlichen Geschwindigkeitsschüben tauchen die Baumfalken ab, ihr Flug ist eine Meisterklasse in Sachen Präzision und Agilität. Wie von einem Bogen abgefeuerte Pfeile stürzen sie auf die Wasseroberfläche und führen komplizierte Manöver mit unübertroffener Finesse aus. Mit schnellen, pfeilschnellen Bewegungen schnappen sie sich die ahnungslosen Libellen aus der Luft und schließen ihre Krallen mit unfehlbarer Präzision.
Ihre Nahrungsaufnahme ist ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Können und Strategie. Sie schlängeln sich mit kalkulierter Anmut durch die Luft und antizipieren die unberechenbaren Bewegungen ihrer Beute mit unheimlicher Präzision. In diesem Tanz von Jäger und Gejagten dominieren eindeutig die Baumfalken, deren Hunger sie zu immer größeren Höhen der Geschicklichkeit in der Luft treibt.
Während die Sonne höher am Himmel steigt und ihre warme Umarmung über die ruhige Szene darunter legt, setzen die Baumfalken ihr Ballett unvermindert fort. Irgendwann sind sie dann aber verschwunden und hinterlassen eine Spur voller Ehrfurcht und Bewunderung. Derweil schmettert die Gartengrasmücke (Sylvia borin) ihr melodisches Lied aus den Büschen am Deich. Ein traumhafter Morgen.
Der Sangweiher in der Vulkaneifel wurde einst vom Kurfürsten von Trier als Fischzuchtgebiet genutzt. Durch die Anlage zahlreicher Entwässerungsgräben wurde das Areal später in landwirtschaftliches Grünland umgewandelt. In den 1980er Jahren wurden umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt, um dem Gebiet wieder Leben einzuhauchen.
Der Sangweiher, der mittlerweile auch als Vogelschutzgebiet ausgewiesen ist, bietet nun einer Vielzahl von Tierarten optimale Lebensbedingungen. Zu den Brutvogelarten gehören das Braunkehlchen (Saxicola rubetra), der Wiesenpieper (Anthus pratensis), die Rohrammer (Emberiza schoeniclus), der Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) sowie der Graureiher (Ardea cinerea). Es wurden mehrere brütende Graureiherpaare beobachtet, und während der Nahrungssuche wurden bis zu 45 Individuen gezählt. Als Nahrungsgäste besuchen auch Kormorane (Phalacrocorax carbo) den Sangweiher, wobei bis zu zwanzig Exemplare festgestellt wurden. Während ihres Zuges stärken sich Fischadler (Pandion haliaetus) hier. Die ausgedehnten Schlickflächen werden von durchziehenden Limikolen genutzt. Der Reichtum an Amphibien und Libellen ist beträchtlich. Unter den Pflanzenarten finden sich das Breitblättrige Wollgras (Eriophorum latifolium) und das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata), sowie zahlreiche Binsen- und Seggenarten.
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