Hohe, schrille, laute Rufe schallen durch den morgendlichen Kiefernwald im Osten der Norddeutschen Tiefebene. Plötzlich ist ein grauer Vogel mit weißer Unterseite elegant zwischen den teils eng stehenden Kiefern zu sehen. Es fliegt das Weibchen des Habichts (Accipiter gentilis) durch den Kiefernwald ein. Nach einer Runde kommt sie angeflogen und setzt sich in die Nähe eines Nests auf einen Ast einer Europäischen Lärche (Larix decidua), schön eingerahmt vom satten Grün der Birkenblätter. Die Habichtmutter selber hatte nicht gerufen. Als die Rufe erneut anschwellen, dreht sich der vorher längs auf dem Ast sitzende Greifvogel um und präsentiert sich frontal und zeigt seine ebenmäßige Sperberung auf der Brust. Eine gewisse Nervosität ist ihm anzumerken. Vielleicht als Übersprunghandlung wird zuerst mit der rechten, dann mit der linken Kralle am Schnabel gekratzt. Eine kleine weiße Feder sinkt langsam zu Boden. Plötzlich duckt sich der Habicht, die Flügel zucken. Eben noch ein etwas plump und mit eingezogenen Kopf auf dem Ast sitzender Vogel, kann man die Anspannung nun praktisch fühlen. Als das Habicht-Weibchen dann im kraftvollen Abflug Fahrt aufnimmt, die wird aus dem grauen eher unscheinbaren Greif das mächtige Kraftpaket, das zu Recht der Schrecken der Hühner und Hasen ist.
Wie alle Eltern kennen Habichte bei der Verteidigung ihrer Jungen und dem Schutz des Nestes kein Pardon. Die Zeit zwischen dem Verlassen des Nestes und dem Erlangen gänzlicher Selbstständigkeit ist auch für junge Habichte eine sehr gefährliche Phase ihres Lebens. Die Eltern sind unterwegs um nach Futter zu suchen. Während dessen hüpfen die Ästlinge mehr oder weniger schutzlos umher. Da kann es auch mal zu einem Absturz kommen. Dann sind sie Fuchs und Marder schutzlos ausgeliefert. 2 junge Habichte waren zu sehen. Der eine Habicht – wohl der Ältere – stand schon aufrecht auf einem Ast deutlich vom Nest entfernt, der andere Junghabicht schaute aufmerksam mit erhobenen Kopf aus dem Nest. Beide verhielten sich sehr ruhig und praktisch regungslos.
Die Mutter sitzt – wie so häufig – irgendwo in der Nähe und läßt die Jungen im und am Nest gewähren. Wenn auch eher Berlin als Habicht-Hochburg in Deutschland bekannt ist, so sind doch auch in der weiten Landschaft des südlichen Brandenburgs Habichte zu finden. Während aber im Frühjahr etliche Beobachtungen von Brutpaaren aus den Berliner Stadtbezirken gemeldet werden, sind die Meldungen vom Habicht in Brandenburg doch viel spärlicher. Hinweise auf Bruten gibt es fast gar nicht. Das könnte daran liegen, daß man den Habicht dem Zugriff von Taubenschützern und vielleicht auch Jägern vorenthalten möchte und daher keine entsprechenden Ortsangaben macht. Ich bin auch dieses Jahr in der Nähe meines Heimatorts durch Nachsuche im Frühjahr auf ein brutbereites Paar gestoßen. Nicht weit von der Stelle entfernt, an der im Vorjahr 3 junge Habichte mit Mutter über etliche Wochen gesichtet werden konnten.
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