Waldränder und Kleingehölze – insbesondere kleinflächige – sind das Habitat des Neuntöters (Lanius collurio). Ein Männchen sichert gut sichtbar den halboffenen Lebensraum. Von Zeit zu Zeit ruft er kurz seinen wenig spektakulären Ruf, springt auch schon mal zu Boden, um dann mit oder ohne Beute wieder auf seinem Lieblingszweig mit dem guten Überblick zurück zu fliegen.
Der in Brandenburg landesweit als gefährdet eingestufte Neuntöter nutzt als Bruthabitat dichtere, niedrigwüchsige Gebüsche und Baumbestände mit angrenzenden insektenreichen Offenlandhabitaten. Auch der ebenfalls als gefährdet eingestufte Bluthänfling (Acanthis cannabina) ist sein Nachbar. Diese Landschaftselemente sind in der Nuthe-Nieplitz-Region noch weit verbreitet zu finden. Weitere typische Vögel halboffener, durch Gehölze strukturierter Habitate sind Grünfinken (Chloris chloris), Stieglitze (Carduelis carduelis) und Goldammer (Emberiza citrinella). Besonders die Waldränder und strukturreichen Baum- und Gebüschbestände mit angrenzenden Gras- und Staudensäumen bieten den genannten Arten günstige Habitatbedingungen. Die Kleingehölze werden dabei als Nistplatz sowie – wie beim Neuntöter – als Sitz- und Singwarte genutzt und angrenzende Säume oder Ruderalflächen mit vielfältiger Vegetation sind für die Nahrungssuche von hoher Bedeutung. Die angrenzenden Kiefernwaldränder in der Region werden von verschiedenen Brutvögeln, wie Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), Amsel (Turdus merula), Buchfink (Fringilla coelebs), Fitis (Phylloscopus trochilus), Ringeltaube (Columba palumbus), Rotkehlchen (Erithacus rubecula), Singdrossel (Turdus philomelos), Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix) und Zilpzalp (Phylloscopus collybita) besiedelt. In feuchteren Habitaten ist im Frühjahr der melodische Gesang der Nachtigall (Luscinia megarhynchos) zu hören. Die beiden – in Brandenburg – ebenfalls auf der Vorwarnliste stehenden Arten Baumpieper (Anthus trivialis) und Pirol (Oriolus oriolus) kommen in den Waldbeständen der Nuthe-Nieplitz-Region noch recht häufig vor. Durch die versteckte Lebensweise, sollte man auch hier auf den Gesang bzw. die Rufe hören. Beide Arten weisen aktuell Bestandsrückgänge auf.
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