Ein Farbenrausch im Großstadtdschungel: Ein Kleine Blauflügelpitta

Shah Alam, ein geschäftiger Vorort von Kuala Lumpur in Malaysia, ist nicht unbedingt für seine Vogelbeobachtungsmöglichkeiten bekannt. Doch inmitten der urbanen Umgebung gibt es grüne Flecken, in denen die Natur gedeiht und Überraschungen warten. Eine dieser entzückenden Überraschungen ist die Sichtung der Kleinen Blauflügelpittas (Pitta moluccensis) an einer Futterstelle im Taman Botani Negara Shah Alam. Dieser lebhafte Vogel mit seinen auffälligen Farben und seinem einzigartigen Verhalten hat Fotografen, Vogelliebhaber und Gelegenheitsbeobachter gleichermaßen in seinen Bann gezogen.

Ich komme mitten am Tag in der brutalen Mittagshitze an. Ich bin fast der Einzige auf dem Parkplatz, der sein Auto abgestellt hat. Zuerst zahle ich 5 Ringgit für den Parkplatz, dann – als Ausländer – 5 R für den Eintritt in den gar nicht so schlecht gemachten botanischen Garten. Ja, sie kennen die Futterstelle bzw. das Versteck. Zumindest sagt das der Parkwächterin. Aber sie scheint die Einzige zu sein. Andere zeigen mir immer nur in eine Richtung. Endlich erspähe ich einen einsamen Mopedfahrer unter einem Blechdach, der mir auch etwas beschreiben möchte. Ich frage ihn einfach, ob er mich hinfahren kann. Und er kann. Mit meinem ganzen Gepäck (Stativ, Objektiv und Kamera, Hocker) nehme ich auf dem Sozius Platz. Dann ist es tatsächlich nicht mehr weit über asphaltierte Wege bis zu einer Kreuzung. Dort stehen schon ein paar Typen in Tarnkleidung. Als ich um die Ecke komme, entpuppen sie sich als Hobbyfotografen, die mir stolz ihre Leistungen auf dem Display zeigen. Ja, hier wäre ich genau richtig für den Pitta. Manchmal kommt auch der Hooded Pitta. Leider sprechen sie nicht sehr gut Englisch. Damit sie mir ihr Können zeigen können, machen sie sich alle auf ihren Stühlen bereit. Einer streut Mehlwürmer. Als erstes springt ein kleiner Babbler herum. Es ist ein Kurzschwanz-Maustimalie (Malacocincla malaccensis), aber ich spreche ihn zunächst als Rotschwanz-Maustimalie (Malacocincla abbotti) an. Das hat aber eher mit seiner Zutraulichkeit zu tun. Dann kommt der große Moment. Ich weiß nicht, ob es etwas mit den neu ausgelegten Mehlwürmern oder der Wiedergabe seiner Rufe zu tun hat. Jedenfalls taucht plötzlich ein wunderschöner Blauflügelpitta auf dem schweren, großen Baumstamm im Hintergrund auf. Dort schlürft er erst die Würmer, kommt dann näher und setzt sich sogar nur 8 Meter entfernt auf Augenhöhe auf den Stamm. Alle Kameras klappern. Als ob die einheimischen Fotografen den Blauflügelpitta nicht ohnehin ständig vor der Linse hätten. Wie dem auch sei, die Versuche, die Kappenpitta (Pitta sordida) anzulocken, scheitern.

Der Blauflügelpitta ist ein mittelgroßer Sperlingsvogel aus der Familie der Pittidae. Der Vogel ist für sein lebhaftes Gefieder bekannt und besticht durch ein Kaleidoskop an Farben. Pitta moluccensis hat leuchtend blaue Flügel und eine ebensofarbigen Schwanz, einen grünen Rücken und Schultern, eine sandfarbene Unterseite und einen auffällig schwarzen Kopf mit einem kräftigen weißen Streifen über dem Auge.

Diese Merkmale machen die Blauflügelpitta zu einem der optisch beeindruckendsten Vögel in seinem Verbreitungsgebiet, das sich über ganz Südostasien erstreckt. Normalerweise bewohnt die Blauflügelpitta tropische und subtropische Wälder, Mangroven und Bambusdickichte. Er ist ein Zugvogel, der seine Brutzeit auf der malaiischen Halbinsel, Sumatra und Borneo verbringt und außerhalb der Brutzeit nach Indonesien und Thailand zieht.

Die Blauflügelpitta an einem bekannten Futterplatz im Taman Botani Negara Shah Alam zu sehen, ist kein wirklich seltenes Erlebnis. Die Sichtungen von eBird sprechen da eine eigene Sprache. Interessant ist es trotzdem. Obwohl städtische Gebiete sicher nicht ihr üblicher Lebensraum sind, könnten einige mögliche Gründe für diese Begegnung sein:

  • Habitatfragmentierung: Die Stadtentwicklung kann Wildtiere auf der Suche nach Nahrung und Unterschlupf manchmal in unerwartete Gebiete drängen.
  • Zwischenstopp während der Migration: Der Vogel könnte die Stadt als Zwischenstopp während seiner Migration nutzen und die verfügbaren Nahrungsressourcen ausnutzen.
  • Anpassungsfähigkeit: Einige Vogelarten zeigen eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an städtische Umgebungen, und für die Blauflügelpitta könnte genau ein solches Verhalten gelten.

Wenn Sie das Glück haben, einen Blauflügelpitta an einer Futterstelle zu entdecken, sind hier einige Tipps, die Ihr Vogelbeobachtungserlebnis verbessern. Bleiben Sie zunächst ruhig und still. Plötzliche Bewegungen und laute Geräusche können die Vögel verscheuchen. Bleiben Sie so ruhig und still wie möglich. Verwenden Sie ein Fernglas. Mit einem guten Fernglas können Sie den Vogel näher betrachten, ohne ihn zu stören. Wenn Sie den Vogel fotografieren möchten, verwenden Sie ein Zoomobjektiv und vermeiden Sie den Blitz, da dieser den Vogel erschrecken kann.

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