Paradies inmitten von Halbwüste und Akaziensavanne

ArabiensmaragdspintAuf einem Stacheldraht sitzt ein wunderschöner Arabiensmaragdspint (Merops orientalis cyanophyrs) im ersten Morgenlicht. Auf wenige Meter läßt er sich fotografieren. Bereits am ganz frühen Morgen tauchen die ersten Ketten von Flughühnern auf. Obwohl ringsum nur Wüste zu sehen ist, ist es trotzdem bemerkenswert kühl zu dieser Tageszeit. Aber sehr bald wird die Luft anständig von der Sonne aufgeheizt sein. Flughühner kommen nicht nur, um ihren Durst an den weitläufigen Gewässern zu stillen. Arten wie Arabisches Braunbauchflughuhn (Pterocles exustus erlangeri) und Spiessflughuhn (Pterocles alchata) besitzen nämlich die Fähigkeit, Wasser in speziell ausgebildeten Brustfedern zu speichern und über weite Strecken zum Nest transportieren zu können. Das gewährleistet die Klimaregulierung des Nestes durch Verdunstungskühlung. Der Wassereintrag dient natürlich auch der Versorgung der Küken. Oasen ziehen mit ihrem teils üppigen Buschwerk aber auch etliche Singvögel an. Zu den für Ornithologen besonders attraktiven Spezialisten gehört die zierliche Wüstengrasmücke (Sylvia nana), die im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung deutlich trockene Lebensräume bewohnt. Der Isabellsteinschmätzer (Oenanthe isabellina) wirkt im Vergleich zu anderen Steinschmätzerarten sehr langbeinig und unterscheidet sich von ihnen durch sein überwiegend pastellfarbenes Gefieder; Er ist aber nur ein Wintergast in den Emiraten. Im selben Lebensraum kommen auch mehrere Arten von Würgern vor. Der Arabische Raubwürger (Lanius excubitor aucheri) ist der häufigste von ihnen und ist eng mit dem Steppenraubwürger (Lanius pallidirostris) verwandt, der an Schnabel und Flügeln deutlich blasser wirkt. Beide Taxa galten bis vor kurzem als Unterarten des sogenannten Mittelmeerraubwürgers (Lanius meridionalis). Nach neuesten molekularbiologischen Erkenntnissen ist der als Iberischer (Süd-)Raubwürger bekannte weiß-grau-schwarze Würger aber auf die Iberische Halbinsel und auf Südfrankreich beschränkt. Auch der Rotkopfwürger (Lanius nubicus) hält gerne auf Baumwipfeln oder Büschen nach Beute Ausschau. Entlang des Schilfgürtels von Saih al-Salam kann die (Westliche) Rohrweihe (Circus aeruginosus) bei der Jagd beobachtet werden. Es ist ein besonderer Lebensraum, der Besucher südöstlich von Dubai nahe Saih al-Salam empfängt, wo für die Weltausstellung Expo 2020 inmitten von Halbwüste und Akaziensavanne eine künstliche Landschaft mit Teichen und Schilfzonen angelegt wurde. Die Vogelwelt kann von den Ufern der Feuchtgebiete aus beobachtet werden. Das Gebiet kann wärmstens empfohlen werden.

Der Arabiensmaragdspint ist übrigens ein Split vom Smaragdspint (Merops orientalis), der erst vor kurzem von den entsprechenden Komitees angenommen wurde. Die in den VAE vorkommenden Unterart ist wohl Merops cyanophrys muscatensis, deren Verbreitungsgebiet vom zentralen arabischen Plateau bis zum östlichen Arabien reicht

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