Canon RF 70-200mm f/2.8 L IS USM – erste Erfahrungen in Costa Rica

3 Wochen bis zur Reise nach Costa Rica. Ich bin noch am überlegen, welche kürzere Linse ich mitnehmen. Das Canon EF 400mm f/4 DO IS II USM ist ja sowieso gesetzt. Kurz entschlossen, buche ich wieder bei Voundr ein Canon-Objektiv, und zwar das Canon RF 70-200mm f/2.8 L IS USM. Schon am übernächsten Tag – und das beim Weihnachtsgeschäft – ist das Zoom in meiner Hand. Man erkennt sofort, daß das Canon RF 70-200mm f/2.8 L IS USM ein High-End-Telezoomobjektiv ist. Der erste happtische Eindruck vermittelt Solidität. Es verspricht eine Kombination aus exzellenter Bildqualität, kompakter Bauweise und professioneller Leistung. Hier sind meine Erfahrungen nach den ersten Tagen intensiver Nutzung. Canon hat das Zoom speziell für die spiegellosen Kameras des Canon-RF-Systems entwickelt und setzt bei seiner RF-Serie hohe Maßstäbe, und das 70-200mm f/2.8 L IS USM ist keine Ausnahme. Das Objektiv ist mit seiner weißen L-Lackierung ein typisches Mitglied der L-Serie und wirkt sehr robust.

Im Vergleich zu den EF-Objektiven der gleichen Brennweite ist das RF 70-200mm deutlich kompakter und leichter. Auf Anhieb fällt der ausziehbare Tubus auf. Die (gewohnte) Abdichtung gegen Staub und Spritzwasser hat sich auch in den tropischen Gefilden Costa Ricas als nützlich erwiesen, besonders bei Outdoor-Shootings unter wechselhaften Bedingungen.

Manche Fotografen machen sich vielleicht Sorgen über den ausziehbaren Tubus, insbesondere im Hinblick auf Staubanfälligkeit und Langzeitbeständigkeit. Ich kann das – allerdings in der Kürze der Zeit – nicht bestätigen.

Die optische Leistung dieses Objektivs ist über jeden Zweifel erhaben. Die Bilder sind selbst bei Offenblende f/2.8 über das gesamte Bildfeld extrem scharf, insbesondere im Zentrum. Das Canon RF 70-200mm liefert zudem eine hervorragende Farbwiedergabe und angenehm kräftige Kontraste. Dank der 9-Lamellen-Blende erzeugt das Objektiv ein butterweiches und angenehmes Bokeh, ideal für Porträts und isolierte Motive.

Ein Wehrmutstropfen ist der Umstand, daß bei Offenblende eine leichte Vignettierung erkennbar wird, die jedoch einfach in der Nachbearbeitung korrigiert werden kann.

Richtig gut ist der Autofokus. Der Fokus ist fast lautlos und blitzschnell, was natürlich bei der Wildlife-Fotografie – u.a. bei den Kolibri-Bildern – von großem Vorteil ist.

Der eingebaute Bildstabilisator (soll angeblich bis zu 5 Stufen schaffen) in Kombination mit IBIS bei Canon-Kameras ermöglicht scharfe Bilder auch bei längeren Verschlusszeiten.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die schnelle Autofokusleistung und Brennweite einige typische Szenarien in der Vogelfotografie abbilden, die mit einem richtigen Tele nicht zu Machen wären.

Das Canon RF 70-200mm f/2.8 L IS USM gehört zweifellos zu den teureren Objektiven auf dem Markt. Die Leistung rechtfertigt den Preis jedoch m.E. für professionelle Fotografen oder Enthusiasten, die höchste Ansprüche haben. So wie ich es gemacht habe, kann man sich das Canon RF 70-200mm f/2.8 L IS USM ja auch für einen Fotografiertrip mieten.

Für professionelle Anwender, die auf Canons RF-System setzen, ist dieses Objektiv eine klare Empfehlung.

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