Weibchen der Langschwanz-Nachtschwalbe im Mangrovengebiet Malaysias

Langschwanz-NachtschwalbeDie Hitze ist mörderisch. Mitten am Tag ist das in dem lichten Mangrovenwald des Kuala Selangor Nature Park wohl auch kein Wunder. Plötzlich fliegt ein brauner Vogel vom Wegrand, der auf dem Deich entlangführt, auf. Elegant umfliegt er die dünnen Baumstämme und landet auf einem waagrechten Ast in ca. 2,50 Meter Höhe. Die Entfernung ist nicht so weit, sodaß die Umrisse eines Ziegenmelkers gut zu erkennen sind. Leider sitzt der Vogel im Gegenlicht. Ich nähere mich mit dem Canon EF 400mm f/2.8L IS II USM – Objektiv an der Canon EOS R5 auf dem Gitzo Einbeinstativ GM4542. Die Näherung läßt der Vogel recht gut zu, fliegt auf dem letzten Meter aber doch auf. Diesmal fliegt der Ziegenmelker aber deutlich tiefer zwischen den Stämmchen, den dicken, dornigen Blättern der Palmen und den Stelzwurzeln der Mangroven hindurch und setzt sich in nur 8 Metern Entfernung auf ein umgeknicktes Palmenblatt. Das ist die perfekte Fotoposition. Die Recherche ergibt eine Langschwanz-Nachtschwalbe (Caprimulgus macrurus) – wohl ein Weibchen, das ich vielleicht auf seinem Brutplatz aufgescheucht habe. Es umfliegt mich noch eine ganze Zeit, nimmt aber nicht mehr so schön und offen Platz. Umso länger es dauert, desto mehr werden Rastplätze tiefer im Mangrovendickicht aufgesucht. Der Vogel fliegt auch völlig unprovoziert immer wieder auf und wechselt die Stellung. Da ich vermute, daß ich den Vogel evtl. an seinem Brutplatz aufgescheucht habe, der dann aber direkt neben dem Rundweg liegen muß, starte ich eine Nachsuche nach einem Gelege. Die Suche ist aber erfolglos.

Obwohl in der Literatur zum Brutverhalten der Art ausgeführt wird, daß in Teilen des Verbreitungsgebiets die Langschwanz-Nachtschwalbe locker kolonial brütet, war dieser Vogel offensichtlich alleine. Der Nistplatz wird mit „…unter Bäumen oder Sträuchern, in der Nähe von Steinen, auf Rasen oder Gras, im offenen Gelände, an Wald- und Waldrändern…“ aber sehr gut charakterisiert. Daß kein Nest gebaut wird und die Eier auf Laubstreu, nackte Erde oder puren Sand abgelegt werden, würde auch für den Standort sprechen. Adulte Langschwanz-Nachtschwalbe sind dafür bekannt, daß sie ein Verleiteverhalten an den Tag legen, wenn sie sich oder ihre Brut am Nistplatz bedroht führen. Sie führen dann Ablenkungsmanöver durch, bei dem Verletzungen vorgetäuscht werden. Das es sich bei dem beobachteten um Ablenkungsmanöver ist gut möglich. Daß Verletzungen vorgetäuscht wurden, habe ich nicht wahrgenommen.

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