Eichenlaubsänger am Green Mubazzarah

EichenlaubsängerIm ersten Morgenlicht geht es zum Green Mubazzarah, das ja am Fuß der Hajar Mountains gelegen ist. Green Mubazzarah ist am Morgen ein wahres Paradies. Green Mubazzarah ist ein Picknickplatz mit Bächen, Gras und Chalets am nördlichen Fuß von Jebel Hafeet, bevor die Straße beginnt, zum Gipfel von Jebel Hafeet aufzusteigen. Überall sind die Rasensprenger bei der Arbeit. Dazwischen Pakistani, die mit emsiger Geschwindigkeit den Rasen und die Wege und Straßen reinigen. Dahinter dann die Hajar Mountains. Gut, daß ich das Band vom Eichenlaubsänger (Phylloscopus neglectus) abspiele. Als ein grauer Vogel erscheint, denke ich noch „..was ist das denn für ein kleiner Zilpzalp..“. Der Eichenlaubsänger wird als recht häufig außerhalb der Brutzeit für Pakistan (im Sind und im Punjab) beschrieben; in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Norden des Oman ist er im Winter aber nur an wenigen Stellen zu finden. Aber Green Mubazzarah bzw. überhaupt die Wadis an den Hajar-Bergen werden ja als sehr zuverlässig für diesen Phylloscopus gepriesen.

Den Namen Eichenlaubsänger hat er natürlich nicht von seinem winterlichen Vorkommen in Wadis der Wüste. Er brütet recht hoch; nämlich zwischen 2.400 m und 4.200 m NN in Eichenwäldern und in niedrigen Gebüschen mit Wacholder. Er kommt auch oberhalb der Baumgrenze mit lichten Sträuchern und auf Almwiesen vor. Im Winter jedoch ist er in lichten Wäldern, Obstgärten und auch in Akazien (Acacia sp.) in trockeneren Gebieten, von Meereshöhe bis ca. 1.000 m NN vor.

Super Fotos gelingen, als ich das Band weiter abspiele und der Vogel sich doch sehr empört geriert. Er turnt die ganze Zeit auf einem Akazienzweig direkt vor mir. Doch nach ca. 2-3 Minuten hat er keine Lust mehr und verschwindet dann in entfernteren Dornenbüschen. Ein Paar vom Schwarzkopf-Steinschmätzer (Oenanthe alboniger) fühlt sich deutlich vom Abspielen seines Gesangs, der im Hintergrund läuft, angesprochen. Dies ist eindeutige Response. Ich laufe noch ein wenig weiter über die dicken Kiesel, die mehr und mehr das Wadi unpassierbar machen. Zurück am Auto sehe ich noch eine ganz weiße Steinlerche (Ammomanes deserti).

Der Eichenlaubsänger ist ein kleiner, kurzschwänziger Laubsänger, der nur wenig größer als ein Wintergoldhähnchen (Regulus regulus) ist. Er weist insgesamt ein schlichtes, unauffälliges Aussehen auf. Er hat einen kurzen und ziemlich unauffälligen blass lederfarbenes Überaugenstreif, der über den Ohrdecken verblasst, einen schmalen dunklen Augenstreifen, einen schmalen weißen Augenring. Die Beine sind – wie beim Zilpzalp – dunkelgrau bzw. schwärzlich. Er unterscheidet sich von Kaukasus-/Bergzilpzalp (Phylloscopus sindianus) durch die kleinere Größe, etwas graueren Gefiederton (auch fehlt im Allgemeinen das warme Braun auf Wangen, Brustseite und Flanken und einen kürzeren Schwanz. Früher wurde der Eichenlaubsänger aufgrund der allgemeinen Ähnlichkeit in der Stimme als Subspezies des Zilpzalps (Phylloscopus collybita) behandelt. Später wurde der jedoch aufgrund konkreter stimmlicher Unterschiede sowie seiner Morphologie als separate Art angesehen.

Green Mubazzarah ist ein Erholungsgebiet in der Nähe von Al Ain/VAE am Fuße des Hadschar-Gebirges aufgenommen. Rasensprenger sind reichlich vorhanden und morgens voll im Einsatz, um das Grün in der sehr wüstenartigen Umgebung zu erhalten.

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