Weissschwanzkiebitz in Deutschland im Jahr 2014

WeißschwanzkiebitzDer im Blog vom 28. April 2014 beschriebene Weißschwanzkiebitz (Vanellus leucurus)  auf der Kuhweide in der Wetterau ist nun im Journal „Seltene Vögel in Deutschland 2014“ (s. S 14-15) zusammen mit anderen Vorkommen aufgeführt worden. Dabei wurde zusammengestellt, daß diese Seltenheit in Hessen auch an einigen anderen Orten gemeldet wurde. Zuerst tauchte der adulte Weißschwanzkiebitz im  NSG Mittlere Horloffaue, auf der Kuhweide bei Hungen auf. Nachdem die Art vom 26.-29.4.2014 im NSG Mittlere Horloffaue sowie am 5.5.2014 von dem Renaturierungsgebiet Par-Allna südlich von Marburg gesichtet wurde, konnte sie am 7.5.2014 in Stadtallendorf-Erksdorf (ebenfalls Kreis Marburg-Biedenkopf) beobachtet werden. Sichtungen aus Baden-Württemberg betrafen den Zeitraum vom 15.-17.Mai 2014 vom Rohrsee im Kreis Ravensburg. Es wird vermutet, daß die Beobachtungen in Hessen einem mehrfach beobachteten Individuum zuzurechnen sein dürften, das sich langsam in nördlicher Richtung bewegte. Es erscheint unwahrscheinlich, dass auch der Nachweis in Baden-Württemberg diesen Vogel betraf.

An dem Wochenende hielt sich diese Ausnahmeerscheinung zwischen anderen Limikolen und Enten in den Gräben und vor allem zwischen den Seggen entlang der Gräben des NSG Mittlere Horloffaue auf. Die Vogelart war vor allem gegen Abend (18:00) etwas ausführlicher auf der kurzrasigen Weide laufend und im Flug zu sehen. Die meiste Zeit des Tages hielt sich der Vogel versteckt in Gräben und hinter Seggen und Binsen. Nur kurz kam er aus der Deckung. Nicht selten flog er dann eine kurze Strecke. Eine Auswahl der Bilder vom Weißschwanzkiebitz auf der Kuhweide in Mittelhessen kann man in der Galerie sehen.

Das nächste geschlossene Verbreitungsgebiet des Weißschwanzkiebitzes beginnt wohl erst vom Süden des Wolgadelta ostwärts. Außerdem ist der Vogel im Iran, im Irak und weiter nach Osten bis nach Pakistan und Indien verbreitet.

Weitere Beobachtungen von Weißschwanzkiebitzen gelangen in Mitteleuropa Ende April 2014 in den Niederlanden sowie Anfang Mai in Nordwest-und Südwest-Frankreich.

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