Triel in Karstlandschaft

TrielMit großen, seitwärts stehenden Augen guckt der Triel (Burhinus oedicnemus) in die Dämmerung. Gerade erst ist der erste Morgenschimmer über den Bergen an Kroatiens Küste zu erkennen gewesen. Ein Familientrupp steht still am Rand der Schotterpiste. Es sind die beiden Eltern und ein Junges, das noch auf- und abseits stehenden Federn auf dem Kopf aufweist. Als der Wagen langsam heranfährt und dann hält, laufen die Triele ohne allzu große Hast in die Weite der Karststeppe. Wenig später hat sie die Dunkelheit verschluckt.

Es ist purer Zufall, daß auf dem Rückweg noch ein mit höheren Gräsern bewachsenes ehemaliges Bauernhofgelände abgefahren wird. Plötzlich steht ein Triel auf. Vorher war er in dem Gras-Stein-Mosaik so gut verborgen, daß eines der Elterntiere nun nur gut 10 Meter neben dem Wagen steht. Regungslos bleibt der Vogel stehen. Der Grund ist wenig später zu sehen. Ein Jungvogel mit seinen auf- und abseits stehenden Federn auf dem Kopf steht zwischen den Gräsern. Wären die Triel-Eltern allein, wären sie wohl einfach nur sitzen geblieben. So aber stehen sie eine Weile regungslos, dann setzt sich auch noch mal einer der Eltern hin – beobachtet aber genau, was der Beobachter hinter ihm im Wagen so alles mit dem Kameraobjektiv macht. Dann zieht sich die Familie hinter eine Steinmauer zurück und ist nicht mehr zu sehen.

Auf der Insel Pag in Kroatien brütet der Triel in offenen Ödlandgebieten wie sie für die Karstinsel so typisch sind. Von Bedeutung für die Brutplatzwahl ist der Zustand der Vegetation. Ein geringer Deckungsgrad ist unabdingbar; seine gute Tarnung und sein Verhaltensmuster – Hauptaktivität in der Dämmerung und in der Dunkelheit – helfen ihm in dem auf den ersten Blick übersichtlichen Gelände zu Recht zu kommen. Gerade zum Beginn der Brutzeit ist die Nähe zu Gewässern verschiedenster Art wichtig.

Auch in Brandenburg war die Art früher auf Heiden, Brachen und Ackerfluren zu finden. Noch bis in die 1930er Jahre besiedelte die Art in geringer Dichte weite Teile des Bundeslandes. Das ist längst vorbei. Beobachtungen ab den 80iger Jahren erfolgten vor allem auf spärlich bewachsenen Ackerflächen, seltener in der Bergbaufolgelandschaft sowie ab 1990 nach der Aufgabe der militärischen Nutzung auf Truppenübungsplätzen.

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