Nach sehr positiven Erfahrungen mit dem Lowepro Flipside 300 wollte ich mit einem zusätzlichen Modell die bereits im dem Lowe Pro Flipside 300- Blog beschriebenen Unzulänglichkeiten angehen. Dieser Rucksack sollte natürlich weiterhin handlich sein, als Bordgepäck ohne Schwierigkeiten bei allen Airlines akzeptiert werden und einen guten Wetterschutz bieten.
Schon in den Flipside 300 passte einiges rein: EOS 1- Profikameras EOS 1 DX mit angesetzten Canon 4,0/70 – 200mm EF oder dem Canon EF 400mm f/4.0 DO IS USM oder dem Sigma 120-300 f 2.8 APO EX DG OS HSM. In der verschließbaren Tasche passen noch das Canon Speedlite 430EX II rein.
Der Wermutstropfen: Eine Kombination des Sigmas mit dem Canon ESO 1 DX passt perfekt – natürlich nicht mit angesetzter Gegenlichtblende in den Lowe Pro Flipside 300. Das gleiche gilt für die Kombination der EOS 1- Profikameras mit dem Canon EF 400mm f/4.0 DO IS USM. Bei letzterem Objektiv fehlen genau 2 cm in der Länge. Schade.
Ich habe dann etwas recherchiert und mir beim Zubehör-Spezialisten für Naturfotografie Isarfoto Bothe die Telerucksäcke angeschaut. Ich entschied mich für den kleineren Aosta Sanctuary RK430, der ein 2,8/300 mm, 4/400 mm oder 2,8/400-mm-Objektiv (teils) mit angesetzter Kamera aufnehmen sollte.
Folgende Merkmale kennzeichnen die Aosta Sanctuarys, die ich hier direkt kommentiere:
– doppelter (nicht besonders solider) Reißverschluss mit Griff für das Hauptfach zum schnellen Öffnen und Schließen. Konstruktionsbedingt höheren – für einen Reißverschluss ungewöhnlichen – Belastungen ausgesetzt und nach einiger Zeit nicht mehr so leichtgängig. Immerhin ermöglicht diese Konstriktion das Objektiv schußbereit neben sich liegen zu haben, ohne dass direkt auf dem Boden liegt.
– Zwei Seitentaschen mit ausreichend Platz für Zubehör, Zweitgehäuse, Konverter und Blitz. Beide Seitentaschen aus einem Netzgewebe sind so tief gehalten, das man guten Gewissens noch nicht mal eine Wasserflasche dort transportieren kann.
– Einbeinstativhalter auf beiden Seiten (Schlaufensystem), das sehr gut durchdacht und auch haltbar ist.
– angenehme, großzügig dimensionierter Rücken-Trageriemen mit Bauch- und Brustgurt, der tatsächlich in einer ganz anderen Liga spielt als der des Lowe Pro Flipside 300
– Kompass: ein Witz!
– Regenschutzhülle, ok – wenn auch konstruktionsbedingt ein Gewitterschauer auch ohne Hülle gemeistert wird.
– robuster oberer Handgriff
Der Kenko Aosta Sanctuary RK430 hinterläßt insgesamt ein zwiespältiges Bild. Die Generalidee hinter dem Konzept ist sicher sehr gut. Die eine oder andere Detail-Lösung ist ebenfalls bemerkenswert. Was unbedingt verbessert werden müßte – falls der Kenko aosta Sanctuary RK430 – noch gebaut würde ist die Verarbeitungsqualität und Zuverlässigkeit. Während ich beim Lowe Pro Flipside 300 über all die Jahre einmal den Gurtstraffer der Trageriemen ersetzen mußte, ist mir das in der Hälfte der Zeit beim Kenko aosta Sanctuary RK430 schon 4 Mal passiert. Die inneren Stege waren einfach durchgebrochen. Das halte ich für unzumutbar. Außerdem sind die Straffer auf der Vorderseite des Rucksacks je einmal ausgerissen und konnten erst durch einen Schneider wieder appliziert werden.
Hier ist die Frage, ob bei einer besseren Materialwahl des Herstellers dies nicht verhindert werden könnte.
Insgesamt bin ich nicht wirklich überzeugt von dem Kenko aosta Sanctuary RK430. Da die Produktreihe auslief, hatte mir Isarfoto den Kenko Aosta Sanctuary RK430 zu einem reduzierten Preis überlassen. Das Preis-/Leistungsverhältnis war somit auf Anhieb unschlagbar. Ich werde mir jedenfalls jetzt den Kinesis Supertele-Tasche Long Lens Case 300 PolyCore bei „Augenblicke eingefangen“ bestellen.
Wie erwartet waren die Abmessungen des Rucksacks so, daß sie bisher von allen Fluglinien als Handgepäck akzeptiert wurden.