Ein strammer Wind aus Ost treibt die Schaumkronen über das Meer. Auch im Frühjahr läßt der Wind den Fotografen frieren bis auf die Knochen. Der Himmel ist bedeckt und der andauernde starke Wind wirbelt den Sand bis zum Rand der Klippen hinauf. Zuerst heißt es eine steile, schmale Stiege hoch zum Leuchtturm zu erklimmen, der auf einem Felssporn steht. Als ich oben bin, muss ich feststellen, dass sich viele Papageitaucher (Fratercula arctica) zum Schutz vor dem Wind in ihre Nisthöhlen ducken. Dies scheint kein vielversprechender Start für eine Foto-Session zu sein. Ich kauere mich in eine grasbedeckte Mulde im Windschatten des Leuchtturms und werfe mir schon selber vor, dass es eine dumme Idee war, auf die kleine Insel zu fahren und letztes Ende wohl eine reine Zeitverschwendung wäre. Später beobachte ich jedoch erstaunt, wie ein Papageitaucher vor mir aufsteht und sich von einer besonders kräftige Windböe in die Lüfte heben läßt. Dann sehe ich noch mehr Vögel teils unter, teils aber auch über der Felskante in der Luft schweben. Wie in einem Windkanal stehen Sie im Wind.
Als der erste von mir beobachtete Papageitaucher versucht, wieder zu landen, werden seine Beine und sein Schwanz zur Seite geweht. Trotzdem kann er nach einer kurzen Weile sicher landen.
Am nächsten Tag hat der Wind nachgelassen und die Sonne kommt wieder zum Vorschein. Früh fliegen nun die Papageitaucher früh zum Fischen ab. Ich bin trotzdem froh, bei dem schlechten Wetter gestern draußen gewesen zu sein. Gerade die Kombination aus dem kleinen, bunten Vogel und den offensichtlichen Naturgewalten geben eine unvergessliche Aufnahme her. Eine gehörige Portion Glück gehört natürlich auch dazu.
Der Brutfelsen vor der nord-norwegischen Stadt beherbergt auch Trottellummen (Uria aalge), Tordalken (Alca torda), Gryllteisten (Cepphus grylle) um nur die Alken zu nennen. Zu dem Papageitaucher gibt es aber keine Konkurrenz. Sie sind mit Abstand meine Lieblings-Alken. Obwohl ich schon viel Zeit für diesen ulkigen Seevogel aufgewendet habe, kann ich doch nie genug bekommen. Vor allem für Flugaufnahmen braucht man auch Geduld. Ansonsten kann man sich in einigen Kolonien so weit nähern, daß Porträts und die unvermeidlichen Aufnahmen von Schnäbeln, die randvoll mit kleinen Fischen sind, möglich sind. Man kann sich an mehreren Orten in Nordeuropa (u.a. in Norwegen, Großbritannien, Island) den Papgeitauchern widmen. Hier gibt es große Kolonien dieser Vögel und nicht immer viele Besucher.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach top Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die insgesamt wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com aber auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Afrika oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture-Shop” sehr bald finden können. Hinterlassen Sie doch einfach eine Nachricht, wenn bird-lens.com mit einem Bild dienen kann.