Etwas Gelbes blitzt auf dem grünen Gras auf. Kann das die von heute früh gemeldete Gelbkopf-Schafstelze (Motacilla flava flavissima) sein? Auf dem Rundweg passieren wir dann auch tatsächlich eine Kuhweide. 6 Galloways und ein Widder sind auf einer mit Elektrodraht eingezäunte Weide zu sehen. Hier am Oberland von Helgoland war die Schafstelze der Unterart flavissima, die Gelbkopf-Schafstelze heute morgen gesichtet worden. Zuerst wohl im Helgoländer Fanggarten und dann auch noch an der Kuhwiese, westlich vom Fangarten. Das war um 10:15; also deutlich früher als jetzt um 16:00.
Die Kuhwiese ist uns trotzdem einen Blick wert. Nicht zuletzt wegen eines blassen aufrechtstehenden Singvogels auf der kurzrasigen Weide. Ich denke an einen Brachpieper (Anthus campestris). Der Blick durch das Fernglas zeigt aber dann doch einen weiblichen Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe). Habe ich da nicht den Ruf einer Stelze gehört? Nun gut, das könnte von der Bachstelze (Motacilla alba) stammen, die kurz vor dem Elektrozaun eingeflogen kommt. Doch dann sehe ich noch was Gelbes einfliegen. Ja, das ist eindeutig eine Schafstelze (Motacilla flava). Ich schieße sofort 2 Aufnahmen und beschließe näher an den Zaun zu laufen. Dort ist ein Trampelpfad. Die Schafstelze ist kurz weg, dann kommt sie aber hinter einer Kuppe wieder hervor. Es ist tatsächlich die Gelbkopf-Schafstelze. Und das gut 6 Stunden nach ihrer ersten Entdeckung. Als wir noch näherkommen, ist die Gelbkopf-Schafstelze auf einmal verschwunden. Wir vermuten sie in einem alten Bombentrichter. Wir hocken uns an den Zaun und bauen darauf, daß die Galloways sie schon irgendwann wieder aus dem Trichter hervorscheuchen wird. Oder einer der Austernfischer (Haematopus ostralegus). Nach gut 15 Minuten müssen wir uns eingestehen, daß die Gelbkopf-Schafstelze wohl das Weite gesucht hat. Wir laufen weiter den Trampelpfad entlang. Wenig später steht sie im östlichen Teil der Weide. Dort wechselt sie dann ebenfalls den Standort und wird dann mit den beiden Steinschmätzern zusammen im mittleren Teil der Kuhweide noch ein letztes Mal gesehen.
Nach einigen Regenfällen war dieser letzte Maitag sehr angenehm auf Helgoland. Entsprechend waren viele Besucher auf dem Weg um die vielen Seevögel aus nächster Nähe an ihren Nistplätzen zu beobachten. Die Vogelfelsen von Helgoland zählen seit Jahren zu den beliebtesten Reisezielen für Ornithologen und andere naturbegeisterte Menschen aus aller Welt. Besonders seit auf den roten Klippen neben Trottellummen (Uria aalge), Dreizehenmöwen (Rissa tridactyla), Tordalken (Alca torda) und Eissturmvögeln (Fulmarus glacialis) auch die besonders fotogenen Basstölpel (Morus bassanus) in stetig wachsender Zahl brüten, zieht es immer mehr Fotofreunde auf Deutschlands einzige Hochseeinsel. Wie man der kleinen Episode über die die Gelbkopf-Schafstelze entnehmen kann, lohnt sich aber auch ein Blick auf die andere, inselinnere Seite, wenn man den Vogelklippen einen Besuch abstattet.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach top Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die insgesamt wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com aber auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Alaska oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut.
Das Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird-lens.com einfach Bescheid, wenn Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor neue Bilder online sind.