Schilf scheint ein eintöniger Lebensraum. Im zeitigen Frühjahr stehen die vorjährigen Schilfhalme dicht an dicht; blaß grau, manchmal braun. Sich ablösende Stengelschichten der Halme sorgen schon für visuelle Abwechslung. Ansonsten: ein Meer aus vertikalen Stengeln. Doch wie das richtige Meer, ist auch das Schilf“-Meer“ bewohnt. Und das sowohl arten- als auch individuenreich. Einer der Bewohner ist der Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus). Sein Gefieder ist so grau-bräunlich wie seine Umgebung. Wie sein Lebensraum weist er für den Betrachter keine ohne auffälligen Merkmale auf. Na gut, die Unterseite ist etwas heller. Ein näherer Verwandter ist der Rohrschwirl (Locustella luscinioides), der ebenfalls braun gefärbt ist. Wie der Schwirl ist der Schwanz des Teichrohrsängers leicht keilförmig geschnitten, aber nicht so stark gestuft und so breit wie bei den Schwirlen.
Was allerdings auffallend ist, ist der Gesang. Das gilt für die Rohrsänger genauso wie für die Schwirle. Hier kommt der Teichrohrsänger zur Geltung. Er besteht in einem kontinuierlichen, stark rhythmischen, meist in mäßigem, sich nur selten beschleunigendem Tempo vorgetragenen Skandieren. Einleitend stehen in der Regel einfache und kurze, relativ leise und langsam vorgetragene Elemente; der lautere Hauptteil mit konstanten Pausenlängen wird nach unterschiedlicher Dauer meist abrupt beendet. Sein Gesang kann wohl eher nicht als wohllautend beschrieben werden. Der Gesang ist eher kratzend. Im Vergleich zum ebenfalls im ausgedehnten Schilf lebenden Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) aber nicht so rau und tief. Beim Singen fällt die helle Kehle auf, was auch im Bild des Blogs sehr deutlich wird. Der Vogel singt manchmal in der Deckung vorjährigen Schilfs; auch gern mal in dichten Büschen. Im Chorgesang mit Nachbarn hält es den Teichrohrsänger aber nicht im Verborgenen. Dann klettert er die Schilfhalme möglichst weit hoch, um seinen Rivalen entgegen zu treten und – wenn möglich mit einem erhöhten Standpunkt – zu übertrumpfen.
Der Teichrohrsänger ist ein Sommervogel in ganz Süd- und Mitteleuropa sowie dem südlichen Nordeuropa. Außerdem kommt er in Südwestasien und Nordwestafrika ggf. in inzwischen abgespalteten (Unter-)Arten vor. Er bewohnt Schilfbestände und dichtes Gebüsch nahe dem Wasser. Auf dem Durchzug ist er auch fern vom Wasser im Gebüsch anzutreffen, wo er sich im Frühjahr tagelang rastend und mit leisem Gesang aufhalten kann. Er teilt sonst seinen Lebensraum mit Drossel- und Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus). Er besiedelt kleinere Schilfinseln als der größere Drosselrohrsänger. Teilweise verteidigt er sehr kleine Reviere, was eine große Siedlungsdichte ermöglicht. Auf dem Zug teilt er seine Rastgebiete durchaus auch mit dem sehr ähnlich aussehenden Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris). Eine weitere Verwechslungsmöglichkeit herrscht mit dem sich momentan nach Westen hin ausbreitenden Buschrohrsänger (Acrocephalus dumetorum). Der kontinuierliche Gesang des Teichrohrsängers läuft zwar recht monoton und langsam ab, aber nicht so langsam wie beim Buschrohrsänger .
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