Das Reservat Bosque del Apache weist eine typisch amerikanische, komfortable Park-Infrastruktur auf. Durch den Bosque del Apache führt einer der typischen nord-amerikanischen „Wild Drives“, eine befahrbare und sehr gut in Schuß gehaltene Schotterstraße. Sie erschließt das gesamte Gebiet. Zumindest durchquert sie die Gebiete, die auch besucht werden sollen. So darf die auf den Karten als “seasonal road” ausgewiesene Piste nur zwischen dem 1. April und dem 30. September befahren werden. Zum Schutz der Vögel darf sie während der übrigen Zeit auch zu Fuß nicht betreten werden. Die Gesamtlänge der Piste im Reservat ist insgesamt knapp 25 Kilometer lang. Das Bosque del Apache National Wildlife Refuge ist ein Tierreservat der Sonderklasse. Es befindet sich in der ehemaligen Überflutungszone des Rio Grande, der hinter einem Damm versteckt direkt am Reservat wenig spektakulär vorbeifließt. Das National Wildlife Refuge ist im Grunde eine künstlich angelegte, 230 km² große Sumpflandschaft, in deren Teichen und Feldern sich während der Wintermonate Abertausende Gänse, Enten und Kraniche alljährlich versammeln. Der Zugang zum alljährlich ist ab einer Stunde vor Sonnenaufgang bis zu einer Stunde nach Sonnenuntergang erlaubt. Entlang der Straße befinden sich mehrere Haltestationen, wo eine Holzplattform den Besuchern erlaubt, Landschaft und Vögel zu beobachten. Welche Station sich am meisten lohnt, hängt stark vom Wasserstand ab. Dieser wird von der Reservatsverwaltung saisonabhängig geregelt. Außerdem ist die Windrichtung bedeutsam. Normalerweise ist in der ersten Tagesetappe das so genannte „Fly Deck“, optimal geeignet, um den morgendlichen Massenstart der Gänse im Gegenlicht zu fotografieren.
Für die Fotografie im Bosque del Apache – auch für die Flugaufnahmen – eignet sich das 4/600 mm sehr gut. Manchmal nutze ich das Canon EF 600mm 1:4L IS II USM zusammen mit dem 1.4x Konverter an einer EOS 1 DX. Da das Licht in der ersten halben Stunde anfangs sehr schwach ist, sollte man sich auf Wischeffekte und Bilder mit Bewegungsunschärfe beschränken. Es gibt noch genug Zeit, gestochen scharfe Bilder zu schießen.
Hilfreich ist die Möglichkeit, sich auf der Rückseite der Digitalkamera das Ergebnis im Display anschauen zu können. Die sofortige Kontrollmöglichkeit ist sehr hilfreich, da das optimale Ergebnis stark vom Abstand Motiv- Linse, Flugwinkel, Windgeschwindigkeit und Fluggeschwindigkeit abhängt. Nicht zuletzt spielt auch die Vogelart eine wichtige Rolle. Ein Kranich schlägt die Flügel eben langsamer als eine Gans. Anfangs mag die Erfolgsquote noch niedrig sein. Aber mit etwas Übung kann man doch immer bessere Resultate erzielen.
Der morgendliche Massenstart der Schneegänse dauert nur kurz, es sind allenfalls wenige Minuten, während denen die Vögel in viele verschiedene Richtungen fliegen. Das Mitschwenken des schweren Teles muss daher problemlos und sehr schnell erfolgen. Aus diesem Grund verwende ich inzwischen für Flugaufnahmen den ProMediaGear GKJr. Katana Junior Teleneiger. Das Prinzip ist hier sehr einfach, da sich die Einheit Kamera-Tele nicht oberhalb, sondern unterhalb der Drehachse befindet. Wenn eine kleine Gänsegruppe in meiner Nähe vorbei fliegt, lasse ich das 600er einfach los (es schaukelt dann schnell in seine Ruheposition zurück) und greife zu meiner zweiten Kamera mit dem Telezoom-Objektiv Canon EF 70-200 mm 1:4L USM mm, welche ich aus freier Hand verwende. So bin ich am schnellsten. Außerdem gäbe es auf der Aussichtsplattform ohnehin keinen Platz mehr für ein zweites Stativ.
Nachdem alle Schneegänse den Tümpel verlassen haben, fahre ich meist die Schotterpiste weiter entlang. Die maximal erlaubte Geschwindigkeit beträgt hier etwa 40 km/h. Man kann und sollte aber noch langsamer fahren, um keine Fotogelegenheit zu verpassen. Ein Beispiel war ein in einem Graben mit hohem Gras perfekt getarnter Kojote, der sich einer Gruppe Kraniche näherte während sein Partner offen über eine Nahrungsfläche nahebei lief. Für solche Fälle habe ich das 600er Tele schussbereit neben mir liegen. Ein Bohnensack auf der Scheibe des Autofensters hilft dann verwacklungsfreie Bilder zu erzielen. Weitere Fotomotive, die man am besten aus dem Auto heraus fotografiert, sind Falken, Bussarde und die vielen Wasservogelarten, die im Bosque immer mal eine Rast einlegen.
Es gibt viele gute Gründe um im Winter in den Südwesten der USA zu fahren. Flüge sind teilweise sehr preiswert, das Wetter ist – während des Tages zumindest – oft deutlich wärmer als zu Hause, es herrscht ein sehr angenehmes kontinentales Winterwetter, Schneereste sind durchaus nicht ungewöhnlich, die roten Sandsteinfelsen sehen mit einer kleiner Schneehaube ausgesprochen pittoresk aus – und es gibt das Bosque del Apache National Wildlife Refuge, ein Tierreservat der Sonderklasse. Das Wildlife Refuge stellt eine künstlich angelegte, 230 km² große Sumpflandschaft, in der ehemaligen Überflutungszone des Rio Grande dar. In den seichten Teichen und Becken versammeln sich alljährlich während der Wintermonate Abertausende Gänse, Enten und Kraniche.
Gegen 17:00 geht für mich meist der Fototag im Bosque del Apache zu Ende. Meist fahre ich direkt zu den „Game Pools“, den Tümpeln entlang der geteerten Straße (Highway 1). Hier landen jeden Abend die Kraniche auch noch in kleinen Gruppen. Es sieht aus, als ob sie familienweise einfliegen. Obwohl die Teiche außerhalb des Reservats liegen, kann man mit dem Auto auch hier bis auf wenige Meter an die Vögel heranfahren.
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