Weit reißt der junge Star (Sturnus vulgaris) seinen Schnabel auf und präsentiert seinen gelben Rachen. Schnell wird ihm die Beute vom Weibchen in den Rachen gesteckt. Was sich in der Brutzeit der Stare wie eine alltägliche Geschichte anhört, könnte für den konkreten Fall für den jungen Star die letzte Mahlzeit bedeuten. Es hat den ganzen Tag geregnet. Die Grashalme zwischen die er sich duckt, sich patschnaß. Es ist abend und in der Nacht soll es bis auf den Gefrierpunkt herunter gehen. Die Kombination von Kälte und Nässe könnte für den Starennachwuchs der Tod bedeuten. Gespannt beobachten wir aus dem Küchenfenster den weiteren Verlauf. Noch einmal wir der Kleine von einem Elter gefüttert. Dann kauert sich der kleine Star noch tiefer in das nasse Gras und die Stareneltern sind nicht mehr zu sehen. Wir erbarmen uns. Ich hole das Vogelhäuschen für die Winterfütterung aus dem Schuppen und präparier trockenes Heu hinein. Dazu hole ich noch ein paar Mehlwürmer. Dann fange ich den Star ein. Der erste Eindruck hat nicht getrogen. Der junge Star ist noch viel zu jung, um sich selbst zu ernähren geschweige denn sich mehr als hüpfend fortzubewegen. An Fliegen ist gar nicht zu denken. Laut schreit er, als ich ihn greife. Ich lasse aber nicht locker, greife in eines Plastikschale mit Mehlwürmern und versuche sie ihm anzubieten. Er ist aber völlig unbeeindruckt. Ein Mehlwurm hängt ihm schließlich an der Schnabelwurzel seitlich heraus. Ich stelle den das Vogelhäuschen auf einige Stangen zur Baumfixierung, drapier das Heu noch so, daß er es sich richtig gemütlich machen kann und setze den jungen Star in das Häuschen. So ist er wenigstens vor Nachbars Katze einigerma0ßen geschützt. Ein Schälchen mit Mehlwürmern gebe ich zur Stärkung noch dazu. Wir verschwinden wieder hinter das Küchenfenster. Nicht sehr lange, dann steht der junge Star am Rand des Vogelhäuschens und ruft sich die Seele aus dem Leib. Aber kein Altvogel ist weit und breit zu sehen. Schließlich kann sich der junge Star doch für die Mehlwürmer erwärmen. Es überwiegt der Hunger die Furcht und ein Mehlwurm verschwindet kopfüber im Schnabel.
Trotzdem scheinen menschliche Vorstellungen und tierische Interessen nicht ganz kompatibel zu sein. Als wir nach der Tagesschau noch einmal nach den jungen Gast schauen, hat er sich schon wieder davon gemacht. Zuerst fällt uns aber ein Altvogel auf der Wiese auf. Dann hat er also doch Anschluß gefunden. Der junge Star ist dann wenig später auch zu sehen, wie er unter den Buchsbäumen (Buxus sempervirens) Schutz sucht. Wenig später ist er dann auch schon ganz verschwunden. Viel Glück kleiner Star!
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