IOC akzeptiert artliche Aufteilung von Weißbart-Grasmücke

Die östlichen und westlichen Weißbart-Grasmücken sollen in der nächsten Aktualisierung der Weltvogelliste des Internationalen Ornithologischen Kongresses (IOC) als eigene Arten aufgeführt werden. Damit wird die Westliche Weißbart-Grasmücke in Artrang erhoben. Auf der anderen Seite gibt es nun die Östliche Weißbart-Grasmücke mit ggf. eigenen Unterarten in der sogenannten cantillans-Gruppe, die in den vollständigen Artenstatus erhoben wurde.

Die Nachricht kommt in Folge der Veröffentlichung einer umfassenden genetischen Studie über den Weißbart-Grasmücken-Komplex von Zuccon et al., die kürzlich auf verschiedenen Websites zusammengefasst wurde.

Die Wissenschaftler überarbeiteten die Taxonomie des Sylvia Cantillans-Komplexes, einer Gruppe phänotypisch unterschiedlicher Grasmücken mit hauptsächlich paritätischen Verteilungen in einem großen Teil des Mittelmeerbeckens. Die Verteilung der jeweiligen Populationen überlappt sich also nicht bzw. nicht signifikant, sondern liegt unmittelbar nebeneinander. Die Wissenschaftler definieren die Artengrenzen mithilfe einer Kombination aus mitochondrialen und nuklearen Markern neu und verknüpfen die verfügbaren Namen objektiv mit den vorliegenden genetisch definierten Linien bzw. Typen. Darüber hinaus wurden Archive durchgeprüft, die eine genaue Zusammensetzung von Typenreihen ermöglichte und weitere Belege für die Identifizierung verlorener Typen lieferte. Diese Ergebnisse unterstützen die Erkennung von drei Taxa auf Artenebene: zum einen die Moltonigrasmücke (Sylvia subalpina), die in Nordmittelitalien, Korsika, Sardinien und auf den Balearen vorkommt. Zum anderen die vormalige Nominatform, die nun die Östliche Weißbart-Grasmücke mit den Unterarten Sylvia cantillans cantillans in Süditalien, Sizilien und Sylvia cantillans albistriata auf dem Balkan, in  Griechenland und in der Westtürkei). Davon artlich abgegrenzt wird nun die Westliche Weißbart-Grasmücke (Sylvia iberiae), die in Nordafrika, Spanien, Südfrankreich und im äußersten Nordwesten Italiens vorkommt.

Die Identifizierung männlicher Weißbart-Grasmücken ist normalerweise recht einfach. Weibchen und immature Exemplare können jedoch viel schwieriger sein.

Die Annahme der taxonomischen Empfehlungen von Zuccon et al. wird wohl auch direkte Auswirkungen auf die deutsche Liste des Club 300 haben. In der Club 300-Liste aller in der Westpaläarktis vorhandenen Vogelarten, die momentan 1022 Arten umfaßt taucht die Weißbart-Grasmücke noch in zwei unterschiedlichen Unterarten auf. Dies bedeutet, dass die deutsche Liste des Club 300 in Kürze drei „Weißbart-Grasmücken” -Spezies enthalten wird, wobei die östliche und die westliche Art der Weißbart-Grasmücke dem Status der schon vorher separat aufgeführten Moltonigrasmücke folgen.

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