Rotdrossel in Eis und Schnee

Der Schnee liegt schon hoch und immer noch fallen Flocken aus dem eisig-kalten Himmel. Nur die fließenden Gewässer weisen noch offenes Wasser auf. Ein Zufluchtsort nicht nur für Wasservögel. Andere Oberflächengewässer der Umgebung sind da längst von einer dicken Eisschicht bedeckt. Den Stockenten (Anas platyrhynchos) scheint das Winterwetter nichts auszumachen; so lange der kleine Bach in Brandenburg noch offen ist. Für eine Rotdrossel (Turdus iliacus) ist der Grenzbereich zwischen Ufer und Wasser zum überlebenswichtigen Nahrungsraum geworden. Die Rotdrossel kommt gerade aus einem verwilderten Garten, einem Gebüsch geflogen. Schnell und ohne Scheu vor dem Menschen fängt sie an, sich die steilen Uferbereiche zu erobern, die in der Übergangszone zwischen tiefem Schnee und Wasser liegen. Nachdrücklich schlägt sie den Schnabel in den überhängenden Schnee und versucht dahinter Beute zu finden; Insekten, die sich hier in Winterstarre befinden, vielleicht auch eine liegengebliebene Beere einer Hagebutte. Erkennbar erfolgreich ist sie in der Zeit der Beobachtung nicht, aber die Rotdrossel verläßt einen Umkreis von ca. 5 Metern auch nicht. Die ausgeaperte Stelle könnte ja doch produktiv sein.

Tiefe Temperaturen und hoch liegender Schnee bedeuten für viele Tiere, dass sie sich die Nahrung nicht auf vertraute Weise suchen können. So sind bei hoher Schneelage auch ungewöhnliche Verhaltensweisen zu beobachten. Bei Schnee wirft die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) ihre Samenkörnchen herab. Im Schnee liegen schwarze Kügelchen. Fast wie Mohn. Am Boden freuen sich Buchfinken (Fringilla coelebs) und Goldammern (Emberiza citrinella) über das Zubrot und trippelten emsig umher, um die Samen aufzupicken.

Auch auf dem nahe gelegenen Friedhof kann man im Winter interessante Beobachtungen machen. Hier sind über den Winter ständig Drosseln, vor allem Amseln (Turdus merula), anzutreffen. Die Amseln haben hier einen gemeinsamen Schlafplatz, wie auch die Wacholderdrosseln (Turdus pilaris). In langanhaltenden Wintern haben Amseln es in Mitteleuropa schwer. Amseln fressen gerne an den Früchten des Efeus wenn der Schnee hoch liegt.

Besonders schön sind Wintergoldhähnchen (Regulus regulus) im Winter zu sehen. Schnell ist mal am Waldrand ein kleiner Trupp im Schnee zu sehen, der der Kälte trotzt. Beim flatternden Flügelschlag stiebt der Schnee dass es nur so eine Wonne ist. Bilder in der Galerie zu den im englischen Kinglets in snow genannten Vögeln sind sehr eindrucksvoll.

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