Die Wolken bieten einen geradezu phantastischen Anblick; von ihrer Oberfläche heben sich Kuppeln empor und formen sich langsam zu mehrere Metern hohen Säulen um, die im leichten Sommerwind hin- und herwogen, sich lichten, um sich oben wie Pinienkronen auszubreiten, und sich schließlich auflösen, um anderen Säulen Platz zu machen. Die Erscheinung dauert bis zum Anbruch der Nacht; die Zuckmückenwolken leuchten rotgolden in der Abendsonne und verschwinden nach Sonnenuntergang allmählich im zunehmenden Dunkel, während sich der obere, von den letzten Strahlen getroffene Teil der Säulen noch goldglänzend vom hellen Abendhimmel abhebt. Der Wolkenteppich sendet andauernd neue Säulen nach oben und ist dabei in ununterbrochener, wellenförmiger Bewegung wie ein von mächtiger Dünung bewegtes Meer“.
Eindrucksvoll beschreibt der schwedische Naturforscher Wesenberg-Lund dieses Naturphänomen in dem die Zuckmücken (Chironomidae), auch bekannt als Tanzmücken oder Schwarmmücken, sind eine Familie der Zweiflügler (Diptera) die Hauptrolle spielen, in seiner bekannten Veröffentlichung „Biologie der Süßwasserinsekten“ aus dem Jahre 1943 vom schwedischen Esromsee.
Ein warmer Sommertag wird sich bald seinem Ende neigen. Zum wiederholten Mal ging es zu einem Angelgewässer an einem Entwässerungsgraben nördliche von Genshagen, einem Ortsteil von Ludwigsfelde im südlichen Brandenburg.
Als ich am Nachmittag an dem Angelgewässer ankam, saß die schon seit einiger Zeit gemeldete Zwergscharbe (Phalacrocorax pygmeus) wohl schon seit einiger Zeit auf einem niedrigen Holzpfosten und putze sich ausgiebig. Die Bauern fuhren im Umfeld die Ernte ein. Damit war die Luft erfüllt vom Spreu, das im Gegenlicht einen eigenartigen – an Schnee – erinnernden Vorhang produzierte.
Plötzlich steigerte sich der „Vorhang“ schwirrender und fliegender Teilchen. Mit Erstaunen stelle ich fest, Zeuge großer Tanzschwärme von Zuckmücken (Chironomidae), auch bekannt als Tanzmücken oder Schwarmmücken, zu werden. Dabei steigen die Zuckmücken-Männchen immer auf und ab. Die artspezifische Frequenz des Flügelschlages führt zu einem Summton, der Weibchen der gleichen Art anlockt. Diese werden im Flug ergriffen und begattet. Aus der Ferne können diese Tanzschwärme leicht wie Rauchsäulen aussehen und so ist es schon vorgekommen, dass wegen solcher Riesenschwärme die Feuerwehr ausgerückt ist. Bestimmte Wetterphänomene wie etwa plötzliche Temperatursprünge oder Gewitterluft können schlagartig einen Massenschlupf bestimmter Arten auslösen, so dass manchmal ganze Uferzonen in Wolken von schwärmenden Zuckmücken eingehüllt sind.
Dazwischen flitzten tief über das Gewässer die Libellen. Ein ganz eindrucksvolles Bild!
Das besondere Foto mit den auffliegenden Zuckmücken, die eine Zwergscharbe umkreisen, wurde mit einem 400-mm-Objektiv, dem Canon EF 400mm f/4L IS II USM mit 2-fach Konverter, an einer Canon EOS 1 DX aufgenommen. Die Aufnahme erfolgte bei 1/320 sec, und Blende 8,0 bei ISO 100.
Eine Zwergscharbe in Deutschland, ist zwar keine Sensation aber doch auch nicht alltäglich.
Zuerst war die Zwergscharbe auf dem schilfbestandenen Angelgewässer gesichtet worden. Später wechselte sie zwischenzeitlich auf den Nuthegraben, der aus Richtung Diedersdorf kommt.
Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat bird-lens.com gezielt Reisen in die schönsten Naturlandschaften Brandenburgs oder Berlins aber auch an entfernte Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild, das Sie im Blog sehen, ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird-lens.com einfach Bescheid, wenn Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor neue Bilder online sind.