Zuerst ist es nur ein dunkler Fleck hoch am Himmel, dann erkenne ich die Silhouette eines Steinadlers (Aquila chrysaetos) vor dem Blau des Himmels. Wenig später verliere ich ihn aus den Augen. Plötzlich ist wieder was Fliegendes zu sehen. Ich wundere mich noch was eine einzelne Kanadagans (Branta canadensis) in einem solch trockenen Tal macht. Plötzlich ist auch der Steinadler wieder da und kommt in hohem Tempo von hinten angeflogen. Wenig später stürzt sich der Adler auch schon auf die Gans und greift sie. In den Fängen des Adlers ruft die Gans mit weit geöffnetem Schnabel in Todesangst. Nachdem der Steinadler die Kanadagans ein kurzes Stück in den Fängen transportiert hat läßt er sie auf den Asphalt einer Straße fallen und stürzt sich dann wieder auf sie. Er schleppt sie dann eher hüpfend als fliegend von der Straße hoch auf ein abgeerntetes Feld. Als ich das alles mit der Kamera mitverfolge, bleibt mir fast der Atem stehen. Ich fahre langsam zu dem Stoppelfeld, auf die er die Gans schließlich geschleppt hat. Da kommen schon die ersten Kolkraben (Corvus corax) angeflogen. Leider fliegt er dann weg und läßt die verblutende Gans liegen. Als ich später noch mal gucke, ist sie wohl schon tot. Das ganze Spektakel scheint nicht nur die Raben anzuziehen. Auch ein läßt adulter Rotschwanzbussard (Buteo jamaicensis) der rötlichen Morphe (evtl. calurus – Subspezies) taucht auf einmal am Himmel auf und kreist einige Male.
An einem schönen Nachmittag Ende Oktober starte ich an der Pazifikküste Kaliforniens und will mal die im „A Birder´s Guide to Northern California“ J. Kemper beschriebenen Route über die Panoche Road gen Osten machen. Die Strecke ist wirklich ein Traum. Super Farmland, ganz wenig Verkehr, tolle Vögel. So sehe ich u.a. eine Kalifornia-Grundammer (Pipilo crissalis). Der Hit ist natürlich, daß ich den Steinadler bei der Attacke auf die Kanadagans fotografieren kann. Ich fahre weiter nach Osten und praktisch hinter jeder Kurze kann eine Überraschung sein. So sehe ich schnell noch einen ganzen Trupp mit Neuwelt-Ammern. So gibt es junge und adulte Dachsammer (Zonotrichia leucophrys) und eine Rainammer (Chondestes grammacus) auf dem Stacheldraht sitzend zu sehen.
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