Ein wunderschöner Bergbach im Nationalpark Biogradska Gora, Montenegro. Eine Rast auf einer Brücke. Hier ist ein paar Minuten später auch direkt was zu sehen. Ein – auf Anhieb – schwarzer Vogel mit einem weißen Latz kommt über den seichten aber breiten Bergbach angeflogen. Eine Wasseramsel (Cinclus cinclus) nimmt Platz auf einem umgestürzten Baumstamm. Fleißig sammelt sie Insekten. Auf den Fotos sind die bevorzugte Nahrung bestehend vor allem aus im Wasser lebenden Kleintieren wie Köcherfliegenlarven, Flohkrebsen oder Schnecken zu sehen.
Nach einiger Weile – als sie uns registriert hat – fliegt sie dann aber immer nur am Bach entlang. Der Flugruf ist dabei ein kurzes und durchdringendes „zrits“. Sie scheint wohl ein Nest unter der Holzkonstruktion der Brücke zu haben.
Wasseramseln fliegen zur Nahrungssuche bevorzugt exponierte Stellen wie z.B. aus dem Wasser herausragende Steine an. Schnellfließende, klare und saubere Flüsse und Bäche sind aufgrund der zunehmenden Landschaftsveränderungen und der Umweltverschmutzungen in unseren Breiten rar geworden, in den höheren Lagen Montenegros aber noch gut verbreitet. Die Lebensweise des Vogels so einzigartig ist, daß der Vogel eine Sonderstellung unter den bei uns heimischen Singvögeln einnimmt. Kennzeichnend für die etwa starengroße Wasseramsel ist ein kurzschwänziger, plumper, dunkelbrauner Körper mit weißem Kehl- und Brustlatz. Die Hauptnahrung der ganzjährig bei uns verweilenden Wasseramseln stellen Wasserinsekten, insbesondere Eintagsfliegen und Köcherfliegen (Trichoptera)
Nicht sehr spektakulär plätschert das Wasser aus dem Gebirge hinab. Aber immerhin. Mich erinnert der Fluß hier fast schon an die Wupper im Bergischen Land, die in Teilen ja auch sehr naturnah ist. Endlich auch mal ein Fluß in Montenegro, der nicht mit Plastikfetzen vermüllt ist. Ein Frühstückspäuschen mit den gestern beim Abendessend noch erstandenen Pfannkuchen rundet die Stimmung weiter ab. Wir setzen uns neben die Brücke, die über den Zufluß zum See führt. Ab hier ist die Hälfte des Weges um den weit bekannten See im Biogradska Gora erreicht; von hier sind es wieder 1,7 km bis zur NP-Info.
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