Ein paar Tipps von Kollegen und der Gedanke, schöne Bilder von einer in Deutschland seltenen Eule zu machen, die es sonst nur in der Taiga gibt, ließ mich an einen Ausflug zur Sperbereule (Surnia ulula) denken. Denn im Winter 2005/2006 überquerten einige dieser Eulen die Ostsee und zogen gen Süden. Also plante ich eine Reise in den kalten Osten, in die Nähe von Cottbus.
Dort hielt sich eine Sperbereule bereits seit Mitte Februar in einem Waldstück auf, das von der Straße durchquert wird, die von Bischdorf in einer Braunkohletagebaurestfläche bei Vetschau nach Dubrau führt.
Während vorherige Beobachter die Eule in einem Robinienwald gesehen hatten, war sie wohl inzwischen in ein lichtes Birken-/Weidenwäldchen umgesiedelt. Die Reifenspuren am Wegesrand und das niedergetrampelte Gras verrieten aber auch hier den genauen Einstieg in das Waldstück. Am späten Nachmittag kam ich an. Natürlich war zuerst von der Eule nichts zu sehen. Das änderte sich dann auch in der ersten halben Stunde nicht. Ich entschied mich für einen weiteren Versuch in einem „perfekten offenen Waldlebensraum“, bevor ich die 200 km zur nächsten Unterkunft fahren mußte. Bei einem letzten Versuch sah ich, wie eine Eule direkt auf mich zuflog. Sie flog elegant zwischen den dünnen, aber dicht stehenden, Bäumen hindurch und setzte sich auf einen Ast in der Nähe meines Standorts. Die eine Kamera hatte ich ja schon auf einem Stativ, nun zog ich mir den warmen Mantel noch mal richtig an und knöpfte ihn zu.
Mir fiel auf, daß die Sperbereule immer wieder längere Zeit auf exponierten Warten saß und insgesamt recht wenig scheu schien. Fast schien es, dass es der Sperbereule völlig egal ist, ob eine Person in der Nähe ist. Sie warf nur einen Blick auf mich und jagte dann weiter. Einmal war sie prompt mit einer dicken Wühlmaus (Microtus agrestis) erfolgreich, die dann an ihrem Schnabel baumelte. Ein sehr ergiebiger Fotonachmittag. Jedenfalls konnte sie gut 2 Stunden ausgiebigst fotografiert werden.
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