Lachseeschwalbe mit Schnabeldefekt am Kaspischen Meer

Auf dem weiten Sandstrand hatte ich mich schon eine Weile der Fotografie dutzender Zwergmöwen (Hydrocoloeus minutus) vor dem weiten, sich überwältigend erstreckenden Meer und einem fernen, dunkelgrauen Horizont gewidmet Dann ist auch eine Seeschwalben-Art zu sehen. Ich habe zuerst Probleme mit der Identifikation. Der Schnabel erscheint mir so kurz und teils gebogen so das ich schon anfangs nicht an hier zu dieser Jahreszeit noch zu erwartenden Brandseeschwalben (Thalasseus sandvicensis) denke. Aber das erste Exemplar hatte auch tatsächlich den unteren Schnabel abgebrochen über eine bemerkenswerte Länge abgeborchen. Deutlich steht der obere Schnabel, die . Es sind dann auch nicht Brandseeschwalben im Schlichtkleid sondern es ist ein einzelnes Exemplar der Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica). Ich fotografiere dann immer wieder Zwergmöwen, die in allen Kleidern zu bewundern sind. Manche ziemlich abgerissen wirkend. Auch hier gibt es mindestens 2 Exemplare deren unterer Schnabel abgebrochen ist. Das wird doch nicht eine Unsitte hier sein? Wenig später sehe ich tatsächlich mal Brandseeschwalben im Schlichtkleid. Sie stehen – dem Winde trotzend – zusammen mit Lachmöwen (Larus ridibundus) auf dem seicht umspülten Strand. Der Schnabel der Brandseeschwalben sieht doch ganz anders aus. Einige haben sogar die gelbe Spitze. Auch bei denen gibt es Exemplare, deren unterer Schnabel abgebrochen ist.

Der Schnabel ist für Vögel eine der wichtigsten Instrumente, um Nahrungsquellen zu erschließen. Das ist bei der Lachseeschwalbe selbstverständlich nicht anders. Umso erstaunlich ist, wie geschickt Schnabeldefekte bei betroffenen Vogelarten ausgeglichen werden. Und da ist die Lachseeschwalbe keine Ausnahme. Aber nicht erst die Fotos im Flug machen deutlich, daß der Lachseeschwalbe die Spitze des Unterschnabel fehlt. Sie war ganz offensichtlich abgebrochen.

Schnabelverletzungen passieren gar nicht so selten aufgrund von Kollisionsunfällen (z.B.  an Fensterscheiben) oder durch Kämpfe mit Artgenossen. Die Auswirkungen sind unterschiedlich. Es können Spaltungen, Risse oder Brüche auftreten. Letztere können bis zum kompletten Abbrechen vom Ober- oder Unterschnabel führen. Schnabelverletzungen können für die betroffenen Vögel sehr schmerzhaft sein. Denn der Schnabel ist nicht einfach nur ein „totes Anhängsel“ des Körpers. Unter dem sichtbaren Teil, dem Schnabelhorn, liegt ein Knochen versteckt. Der Knochen ist mit aktivem Gewebe umhüllt, das gewissermaßen die Wachstumszone des Schnabelhorns ist. Von innen nach außen schiebt sich Schicht um Schicht des Schnabelhorns nach. Das heißt, der Schnabel wächst bei gesunden Vögeln zeitlebens nach. Wir kennen so etwas bei uns Menschen von den Fingernägeln. Möglich ist dieses Nachwachsen des Schnabels, weil die Wachstumszone stark durchblutet ist. Im Blut werden Sauerstoff und die nötigen Mineralstoffe zu den Zellen transportiert, die für das Schnabelwachstum verantwortlich sind. Werden der Knochen und die Wachstumszone durch einen Bruch oder eine anderweitige tief reichende Verletzung geschädigt, kann dies für den betroffenen Vogel lebensbedrohend sein.

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