Ein tolles Morgenlicht in karger Landschaft. In der Ferne scheint ein großer Greif zu fliegen. Als wir ein Plateau nach kurzem Anstieg erklommen haben, kommen wir an ein paar Ruinen und Containern vorbei. Ich springe schon mal aus dem Auto und fotografiere ihn. Die Entfernung ist aber einfach zu groß. Ich nehme die Flugrichtung wahr und spring wieder ins Auto und gebe Gas. Gut 1 km weiter, stoppe ich wieder und kann den herannahenden Adler, der sich als fast-adulter Kaiseradler (aufgrund der immer noch vorhandenen hellen, immaturen Federn wohl im 5. Kalenderjahr) herausstellt, dann auch schon im Anflug und dann beim Kreisen aus geringer Entfernung fotografieren. Der Kaiseradler schaut ohne Arg zu mir herunter. Sehr schön. Irgendwann fliegt er weiter gen Süden. Dabei wird er von einem Trupp von gut 7 Kolkraben angegangen, die er aber locker abschüttelt.
Um 8:30 hatten wir uns auf den Weg gen Süden aus der Stadt heraus gemacht. Obwohl es Anfang November ist, ist wieder ein schöner Tag angesagt, wenn auch ein strammer Nordwind vorherrscht. Aufgrund vieler Felsmalereien ist Gobustan (oder auch Qobustan geschrieben) ein recht berühmter Ort, der ca. 45 Autominuten südlich des Zentrums von Baku liegt und von jeder Tour aus der Stadt leicht zu erreichen ist. Das eingezäunte Gebiet ist auf einem Geröllkamm etwas landeinwärts von der Hauptstraße nach Süden gelegen und (man kann sagen: fast) auch gut von der Hauptstraße ausgeschildert. Am Parkplatz stehen meist schon die Busse. Aus der Wand hallte bei unserem Besuch schon das Lachen einer indischen Reisegruppe. Dies ist ein echter Touri-Hotspot. Die prähistorischen Zeichnungen sind aber auch sehenswert. Die Umrisse von Auerochsen oder Eseln sind gut zu erkennen. Die Männchen sind nur mit viel Phantasie zu sehen bzw. erkennen. Der Blick von hier oben auf die See und das weiter, ebene, eintönige Land ist aber auch so beeindruckend.
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