Dämmerung fällt über das Hochmoor. Ein burrendes Geräusch ist plötzlich über den Bülten und Kiefern zu hören. Eine Waldschnepfe (Scolopax rusticola) ist auf ihrem Revierflug unterwegs. Kurz ist sie auch zu sehen. Wenig später meldet sich die Waldohreule (Asio otus) mit ihrem typischen Ruf aus einem Eichenbestand. Im Frühjahr erwacht das Leben im Heidemoor. Seine gefiederten Bewohner machen mit auffälligen Balzritualen auf sich aufmerksam, und kurze Zeit später läuten die Frösche lautstark ihre Paarungszeit ein. Wenn die Temperatur weiter steigt, schwirren unzählige Insekten durch die Luft. Aber auch die Vogelwelt nutzt diesen auf den ersten Blick lebensfeindlichen Raum. In den Kiefernwaldgebieten der Heidemoore ist der Schwarzspecht (Dryocopus martius) zu Hause, dessen Trommelwirbel im Frühjahr weithin zu vernehmen ist. Ich hatte schon mehrmals das Glück, den schwarzen Zimmermann aus nächster Nähe bei seiner Arbeit zu beobachten. Wenig später ist ein Trupp Wintergoldhähnchen (Regulus regulus) in einer Kiefer unterwegs. Die hohen Rufe begleiten mich eine ganze Weile. In den offenen bis halboffenen Bereichen sind seltene Vogelarten wie die Heidelerche (Lullula arborea) anzutreffen. Auch ein Trupp ziehender Kiebitz (Vanellus vanellus) mal hier mal rasten. Der Sommer ist die hohe Zeit der Insekten, ob Libellen, Schmetterlinge, Heuschrecken, Bienen oder Käfer. Sie bilden den Hauptanteil der in der Heide-Moor-Landschaft vorkommenden Tiere, so dass der Makrofotografie die entscheidende Bedeutung zukommt. Der Lebensraum Heidemoor ist besonders in Brandenburg mit seinen speziellen Tier- und Pflanzenarten ist ein Eldorado für Naturfotografen.
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