Wer einen Mauerläufer (Tichodroma muraria) entdeckt, der flatternd an einer Felswand emporklettert, ist von seiner Schönheit sofort entzückt. Mit dem ruckartigen Spreizen der karminrot aufleuchtenden breiten Flügel gleicht er einem Schmetterling.
Unverwechselbar klettert der Mauerläufer die senkrechten Felsen empor und lässt immer wieder seine leuchtend roten Federn aufblitzen. Meist ist der Mauerläufer schwierig zu entdecken – denn er hält sich in unzugänglichen Höhen der Hochgebirge, wie den Alpen oder dem Kaukasus auf. Mit seinem dünnen, langen Schnabel kann er speziell gut Insekten und Spinnen aus den Felsritzen und Löcher stochern. Das ist auch überlebenswichtig, denn die die meiste Zeit verbringt er in kargen Felslandschaften. Dort brütet er auch an senkrechten Felswänden oder steilen Schluchten.
Im Winter, von November bis März verlassen manche Mauerläufer ihr Brutgebiet im Gebirge und halten sich in tieferen Lagen auf, etwa gelegentlich in Steinbrüchen oder an Hauswänden. So wurden schon Exemplare weit im Norden, fast schon in der norddeutschen Tiefebene bestaunt.
Auffallend ist seine flatternde Flugweise. Er hüpft von Felsvorsprung zu Felsvorsprung, öffnet dabei nur kurzeitig die Flügel und lässt sein karminrotes Gefieder aufblitzen. Dabei bietet sein schiefergrau gefärbtes Federkleid im Sitzen einen hervorragenden Sichtschutz. Der Vogel ist dann sehr unscheinbar. Bewegt sich der Mauerläufer, ist er dagegen auffallend; seine Fortbewegungsweise erinnert an das Huschen von Mäusen.
Der Vogel unternimmt Ausweichbewegungen im Winter. Der Mauerläufer verlässt dann seine Nistfelsen und zieht in tiefere Höhenlagen. Während dieser Zeit kann man ihn auch an Gebäuden, Talsperren oder Steinbrüchen beobachten.
Das Verbreitungsgebiet vom Mauerläufer reicht vom europäischen Gebirge bis nach China. In den Alpen brütet der ca. 17 Zentimeter große Vogel meist in einer Höhe von 1.500 m bis 2.000 m NN. Im Kaukasus scheint er in noch höheren Bereichen vorzukommen. So konnten wir ihn im Kratergebiet Yedigöllen auf gut 3.000 m NN und am Paß des Ovit Dağı auf ca. 2.400 m NN beobachten.
Die Federkleider der beiden Geschlechter gleichen einander sehr. Nur während der Brutzeit unterscheidet sich das Männchen vom Weibchen mit einer tiefschwarzen Kehle. Der flatternde Vogel ist tagaktiv und ein Einzelgänger, so werden praktisch nie mehrere Exemplare außerhalb der Brutzeit beobachtet.
Die Landschaft im Nordosten der Türkei ist atemberaubend. Alpine Gipfel, Bergwälder und Almwiesen wechseln sich ab. In der Nähe verlief einst eine historische Seidenstraßenquerung über den Ovit-Paß in den Kaçkar-Bergen. Dieser einzigartige, gebirgige Teil der türkischen Schwarzmeerküste weist neben der Natur einem Mangel an großen Hotels, lauten Menschenmassen oder ausgebauten Ski-Pisten auf.
Die Gegend um Sivrikaya in den Pontic Mountains der Provinz Rize weist neben dem Verbreitungsgebiet des Mauerläufers noch zwei ganz besondere Arten auf. So konnte wunderschön in der Nähe auch das Kaukasusbirkhuhn (Tetrao mlokosiewiczi) beobachtet und fotografiert werden. Außerdem kommt hier das Kaspikönigshuhn (Tetraogallus caspius) vor.
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