Ich habe in der ersten Folge geschrieben, wie ich es mal mit einem anderen System als Canon versuchen wollte und dann über den Rent-Service bei AC-Foto gestolpert bin, der die Sony Alpha 7R V zusammen mit dem Sony FE 200-600mm F/5.6-6.3 G OSS für ein Wochenende für unter 200,- € anbietet.
Hier nun die Fortsetzung des kurzen Erfahrungsberichts was mir mit der Sony Alpha 7R V aufgefallen ist und wo ich als Naturfotograf – vor allem spezialisiert auf Vögel – vor allem die Unterschiede zur Canon R 5 sehe.
Wie es der Zufall so wollte, war ich direkt bei den ersten Aufnahmen in der Lage eine in einem Turm eingeschlossene Schleiereule (Tyto alba) zu fotografieren. Der Vogel hatte sich den Turm offensichtlich als Tageseinstand gewählt und traute sich nicht durch den Treppenschacht wieder hinaus zu fliegen. Nach einigem Flattern setze sich die Schleiereule auf ein Sims und ließ sich – mit den typischen Kopfbewegungen – eindrucksvoll fotografieren. Hier spielte die Sony Alpha 7R V zusammen mit dem Sony FE 200-600mm F/5.6-6.3 G OSS mit Belichtungszeiten runter bis auf 2 sec. (ausgeschrieben: 2 Sekunden) und ISO-Zahlen von 1000 – 12.800 ISO ihre Möglichkeiten in Hinblick auf Dynamikumfang als auch Farbtiefe aus. Den Blog über die im Turm eingeschlossene Schleiereule sieht man hier.
Ein Plus gegenüber der Canon ist m.E. der Autofokus der Sony Alpha 7R V. Das Autofokussystem mit seinen 693 Phasen-Autofokuspunkte arbeitet, sehr schnell und präzise. Die Möglichkeit nicht nur einfach einen Tier-Augenautofokus sondern sogar dezidiert einen Vogel-Augenautofokus einzustellen stellte sich als nützlich für die Vogelfotografie heraus. Der Anteil der scharfen Bilder von fliegenden Vögeln – also auch in schneller Bewegung und gegen einen strukturierten Hintergrund wie Wald oder Gräser – war nach meiner Wahrnehmung deutlich besser, als das, was ich bisher von der Canon EOS R5 gewohnt war. Vielleicht wird das Nachfolgemodell von Canon, die Canon EOS R5 Mark II hier ebenfalls aufholen.
Was mich auch bei der „alten“ Canon EOS R5 mehr überzeugt ist der Sucher. Bildflimmern und Farbtreue sind bei der Sony Alpha 7R V nicht immer – insbesondere kurz nach dem Einschalten – auf dem Niveau, das ich von Canon (auch von anderen Modellen) gewohnt bin.
Die Qualität der Bildstabilisierung ist mir nicht explizit aufgefallen. Jedoch wird die Bildstabilisierung im Gehäuse der Sony Alpha 7R V von 5,5 Stufen ihren Beitrag bei den Schleiereulen-Fotos wohl gemacht haben. Ich muß dazu allerdings sagen, daß ich das Sony FE 200-600mm F/5.6-6.3 G OSS mit seinem Stativ-Fuß auf einen FlexShooter Pro Lever Black- Kugelkopf auf einem Gitzo Systematic GT 3542 XLS gestellt hatte.
Eine echtes Manko der Sony Alpha 7R V – zumindest mit SD-Karten ist allerdings die Serienbildfolge und die –geschwindigkeit. Im Vergleich zur Serienbildgeschwindigkeit der Canon EOS R5 mit 20 Bildern pro Sekunde mit elektronischem Verschluss, sind die Werte bei der Sony unzureichend. Das ist alles andere als ideal für schnelle Actionaufnahmen in der Natur. Das erinnert dann doch sehr an die seligen Zeiten mit der Canon EOS 5DS R (die allerdings „nur“ 50,6 Megapixel Sensorauflösung bei bis zu 5,0 Bildern pro Sekunde hatte).
Hierzu muß man wissen, daß die Sony A7 IV zwei Speicherkarten-Fächer aufweist. Das erste Fach kann entweder eine SD-Speicherkarte (UHS-II Unterstützung) oder eine CFexpress-Speicherkarte vom Typ A aufnehmen. Das zweite Fach ist ausschließlich für SD-Speicherkarten vorgesehen, ebenfalls mit Unterstützung für schnelle UHS-II-Modelle. Die von fast allen anderen Kameraherstellern verwendeten CFexpress-Speicherkarten vom größeren Typ B sind nicht kompatibel.
Leider legt AC-Foto den Kameras keine Speicherkarten bei. Damit war ich auf die eine SD-Speicherkarte des UHS-II-Typs angewiesen, die sonst ihren (Zusatz-)Dienst in der Canon EOS R5 tut.
Es wird natürlich angemerkt, daß die maximal mögliche Ausdauer es ohne jeden Zweifel mit den CFexpress-Speicherkarten gibt. Davon jedoch mal abgesehen, daß die SD-Speicherkarte als reguläre Alternative angeboten werden, hat der derzeit nur von Sony verwendete Formfaktor (Typ A) noch gleich zwei Nachteile. Nur wenige Hersteller bieten entsprechende Speicherkarten an, was den Preis gegenüber dem, von fast allen anderen Anbietern verwendeten, Typ B verfünffacht – und das bei halber Leistung. Während ich also in der Canon EOS R5 CFexpress-Speicherkarten vom Typ B mit 528 GB verwende, sind bis vor kurzem vom Typ A maximal 320 GB möglich gewesen.
Fortsetzung folgt……….
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com neben dem Besuch der näheren Umgebung auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Afrika oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild des Blogs ist mit der Sony Alpha 7R V geschossen worden nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture-Shop“sehr bald finden können. Hinterlassen Sie doch einfach eine Nachricht, wenn bird-lens.com mit einem Bild dienen kann.