Die Guaporé-Feuchtgebiete ist im Winter eine weite Ebene, in der sich Graslandschaften und Wald abwechselt. Eines Morgens stehe ich an einer seicht überfluteten Rinderweide, die gerade dem Wald abgerungen wurde. Nicht weit ist es an die ruhigen Ufern des Guaporé-Flusses, wo Brasilien auf Bolivien trifft. Die Stille des Wintermorgen wird nur durch die sanften Rufe der Watvögel unterbrochen. Hier, in diesen Feuchtgebieten, watet der Bindenstrandläufer (Calidris himantopus) elegant zwischen einer Vielzahl anderer gefiederter Zugvögel. Diese Region mit ihrer Artenvielfalt, ein verborgenes Juwel für Vogelliebhaber, wird während der Trockenzeit zu einem lebhaften Treffpunkt für Zugvögel und einheimische Watvögel.
Im Winter verwandeln sich der Guaporé-Fluss und seine umliegenden Überschwemmungsgebiete in einen wichtigen Futter- und Ruheplatz für Zugvögel. Der sinkende Wasserspiegel legt ausgedehnte Wattflächen, flache Tümpel und grasbewachsene Sümpfe frei. Diese Lebensräume wimmeln von Wasserwirbellosen und ziehen Watvögel aus ganz Amerika an.
Der Bindenstrandläufer ist eine der bemerkenswertesten Arten hier. Seine langen Beine und sein leicht gebogener Schnabel sind perfekt geeignet, um im weichen Schlamm nach kleinen Wirbellosen zu suchen. Diese in der Arktis brütende Art unternimmt eine bemerkenswerte Wanderung, um diese warmen Tiefebenen zu erreichen, wo sie ihre Energiereserven auffüllt, bevor sie die Rückreise nach Norden antritt.
Die Region Guaporé beherbergt eine beeindruckende Vielfalt an Watvögeln, sowohl Zugvögel als auch Standvögel. Einige Arten, denen man hier begegnen kann, sind:
- Kleiner Gelbschenkel (Tringa flavipes)
Ein schlanker, mittelgroßer Watvogel mit auffallend leuchtend gelben Beinen. Bekannt für sein aktives Futtersuchverhalten bewegt er sich schnell durch seichte Gewässer und schnappt sich Insekten und kleine Krebstiere.
- Großer Gelbschenkel (Tringa melanoleuca)
Ein schlanker, eher großer Watvogel mit auffallend leuchtend gelben Beinen. Auch er ist bekannt für sein aktives Futtersuchverhalten. Er bewegt sich schnell durch seichte Gewässer und schnappt sich Insekten und andere Invertebraten.
- Graubruststrandläufer (Calidris melanotos)
Dieser mittelgroße Strandläufer zeichnet sich durch seine stark gestreifte Brust und die scharfe Grenze zum weißen Bauch aus. Er sucht oft neben Bindenstrandläufern nach Nahrung und durchsucht den Schlamm nach Nahrung.
- Cayennekiebitz (Vanellus chilensis)
Der Südliche Kiebitz ist eine auffällige einheimische Art mit kräftigen schwarz-weißen Mustern und einem scharfen Ruf. Er patrouilliert oft in den Feuchtgebieten, verteidigt sein Revier und verleiht der ruhigen Landschaft einen Hauch von Dramatik.
- Wilsonwassertreter (Phalaropus tricolor)
Manchmal sieht man diesen eleganten Vogel, wie er in flachen Tümpeln herumwirbelt, um Beute aufzuscheuchen.
Die Feuchtgebiete von Guaporé sind für das Überleben dieser Watvögel von entscheidender Bedeutung, da sie ihnen während ihrer langen Migrationen nahrungsreiche Lebensräume bieten. Diese Ökosysteme sind jedoch durch die Ausbreitung der Landwirtschaft und die Verschlechterung der Lebensräume bedroht. Ornithologen können ihren Teil dazu beitragen, indem sie Naturschutzinitiativen unterstützen und sich für den Schutz dieser kritischen Gebiete einsetzen.
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