Momentan kann ein ungewöhnlicher Gast aus dem Süden Europas in einem Gebiet Rheinhessens zwischen Grünstadt, Worms und Ludwigshafen gesehen werden. Es ist ein Gänsegeier (Gyps fulvus). Der Geier ist bereits seit dem 02.01.2014 im Gebiet festgestellt worden. Die meisten Birder beobachten mit Spektiven von den betonierten Feldstraßen aus, die diese intensiv ackerbaulich genutzte Landschaft durchziehen. Die letzten Tage konnte der Geier auf einem Acker zwischen Obersülzen und Obrigheim beobachtet werden. Heute konnte ich bei einem plötzlichen Aufklaren ein paar Bilder von dem auf dem Acker sitzenden und später abfliegenden Gänsegeier machen. Ein paar Bilder davon sind hier zu sehen. Der Geier ist nicht übertrieben scheu, aber man sollte den Vogel nicht aufscheuchen und außerdem hat der Regen die Ackerflächen extrem aufgeweicht. Die Entfernungen sind daher nur mit einem langen Tele zu überbrücken.
Als ich ankam, war es stark bewölkt. Der Vogel saß still auf einem Acker und wurde nur gelegentlich ohne Hast von den Rabenkrähen (Corvus corone) überflogen. Die Krähen schienen sich – im Vergleich z.B. zu einem Mäusebussard – sehr zurück zu halten. Der Gänsegeier zeigte sich nicht beunruhigt. Nur ab und zu kratzte er sich. Als die Sonne herauskam, find er an, deutlich aktiver zu werden, schüttelte sich, fächerte die Schwingen auf und nahm dann auf dem Acker deutlich Anlauf und hob schließlich ohne erkennbare Mühe ab, drehte eine Runde und landete auf einem Feld mit Wintersaat. Von dort flog er wieder zurück zu dem Acker meiner Erstbeobachtung. Als mit der Sonne immer mehr Spaziergänger – manche mit Hunden – an den Rändern des Gebiets auftauchten, verzog er sich in eine Ecke, die so ohne weiteres nicht vom betonierten Weg einsehbar ist. Wie oben beschrieben, hält sich der Geier weiterhin im Gebiet auf. Er ist aber nicht unbedingt sesshaft. So saß er am 4.1.2013 zunächst auf Bäumen am Landgraben und flog dann niedrig in Richtung Norden ab.
Insgesamt kann ich den bereits in ornitho.de geäußerten Eindruck bestätigen. Der Vogel macht einen gesunden, vielleicht leicht erschöpften Eindruck. Er zeigt auch nach meiner Wahrnehmung ein normales Fluchtverhalten auf nicht allzu große Distanz. Es hieß, dass ein Anruf an die örtliche Jägerschaft erfolgt sei, dass der Geier schwer krank sei. Ein Jäger fuhr mit seinem Auto näher an das Tier heran, um es zu überprüfen.
Sehenswert war ansonsten im Gebiet noch ein Weibchen einer Kornweihe (Circus cyaneus), das nicht sehr scheu zwischen den Weinreben und den Windschutzhecken hin – und herflog. Hoch am Himmel über das Gebiet flog auch ein Habicht (Accipiter gentilis), wohl ein Männchen, der von einem Schwarm von Rabenkrähe (Corvus corone) gehasst wurde.
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