Mit ihren strahlenden Farben ist die Blauracke ein außergewöhnlich attraktives Motiv für Vogelfotografen. Mit rauhen Rufen markieren die Blauracken ihre Brutreviere: „Rack-rack-rack”, ein rollendes raues Krächzen in den Baumkronen. Roller heißt die Blauracke (Garrulus coracias) daher auch in England.
Die Blauracke ist ein Vogel von exotischer Farbenpracht, mal türkis, mal tintenblau, von kräftiger, krähenartiger Statur, mit mächtigem, hakigen Schnabel und der oben beschriebenen charakteristischen rauhen Stimme.
Die Blauracke (Coracias garrulus) hat etwa die Größe eines Eichelhähers (Garrulus glandarius). Sie ist aber ein Vertreter der Racken und damit mit den Krähenvögeln nicht näher verwandt. Der Vogel wirkt so ungewöhnlich, daß er in früheren Zeiten als ein verirrter Exot aus fremden Gefilden angesehen wurde. Den Menschen Mitteleuropas erschien die Blauracke so fremdartig, daß sie den Vogel Ungarischen Häher, Mandelkrähe oder Heidenelster nannten.
Die Heimat der Blauracke sind Steppen und Savannen, wüstenhafte Gegenden oder zumindest offene, trockenwarme Kulturlandschaften. Mähwiesen mit Heumaad schätzt der Vogel als Sitzwarte besonders.
Es werden zwei Unterarten anerkannt: Der weitaus größte Bereich des Verbreitungsgebietes wird von der Nominatform C. g. garrulus eingenommen. Im südöstlichsten Teil ist die etwas größere und weniger kontrastreich gefärbte Unterart C. g. semenowi verbreitet.
Heute findet sich zwar der Vogel im östlichen Europa noch relativ weit nördlich; er hat aber hier einen deutlich negativen Bestandstrend zu verzeichnen. So z.B. in Litauen. Hier waren 1970 noch bis zu 2000 brütende Blauracken vermutet worden, 2004 konnten nur noch 20 Paare nachgewiesen werden.
Ansonsten ist die Art rings um das Mittelmeer zu Hause, ohne jedoch sehr häufig zu sein. Im nördlichen Griechenland kommt sie nur sehr lokal vor, Italien scheint weitgehend rackenfrei zu sein. In Südfrankreich gibt es nur noch wenige Brutpaare, und auch in Griechenland kommt die Art eher sporadisch vor. Selbst in Spanien ist das Vorkommen auf den Südwesten und Nordosten beschränkt. Zu anspruchsvoll sind die Tiere bei der Wahl ihrer Brutgebiete, und eher empfindlich reagieren sie auf Störungen. Klima- und Biotopveränderungen sowie Verfolgung durch Menschen haben die Blauracke aus Mitteleuropa vertrieben, wo sie vor hundert Jahren noch ein verbreiteter Brutvogel war. Im Nürnberger Reichswald mit seinen lockeren Altkiefernforsten auf Flugsanddünen brütete sie einst in Höhlen von Schwarzspecht (Dryocopus martius) oder Grünspecht (Picus viridis). In Deutschland verschwand die Blauracke zuerst aus ihren nördlichen und nordwestlichen Brutgebieten. Die letzten Vorkommen in der Colbitz-Letzlinger Heide erloschen 1989, die in der Niederlausitz ein Jahr später. Immer mal wieder taucht ein Irrgast auf. So zuletzt im Jahr 2012, als eine Blauracke über Tage die Ornis in der Nähe von Tübingen in Atem hielt.
Die Racke betreibt bevorzugt die Bodenjagd auf Großinsekten, wie z.B. den Walker. Der Walker oder auch Türkischer Maikäfer (Polyphylla fullo) ist ein Käfer aus der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Er ist die einzige Art seiner Gattung in Mitteleuropa und bewohnt die gleichen sandigen Lebensräume wie die Blauracke. Dazu gehört der Rand von sonnigen Kiefernwäldern, Weinberge oder Dünen. Während der Jungenaufzucht verfüttern z.B. ungarische Blauracken diesen Käfer massenhaft an ihre Jungen. Selbst mit AF ist es schwierig, Blauracken zu fotografieren. Ok, es ist nicht ausgesprochen schwierig aber auch alles andere als einfach. Gute Plätze sind die Steineichen-Dehesa in der Estremadura und die Weiten der ungarischen Pußta. In dieser ungarischen Schlüsselzone zwischen Donau und Theiß, an der Theiß und östlich davon konnte sich die Art noch ganz gut halten. Denn auch in Ungarn räumte die Blauracke nach den 1960er Jahren viele Brutgebiete vor allem im Westen und Südwesten des Landes und in den nördlichen Randlagen der Mittelgebirge. Im Winterquartier kann die Blauracken noch ganz gut erwischen. Dort findet sich ein Großteil der westpaläarktischen Population im südlichen Afrika ein. Das Foto des Blogs wurde so z.B. in der Nähe des Camps Punda Maria im Kruger NP in Südafrika geschossen. In den richtigen Habitaten kann man Blauracken aber auch in Europa erleben. So in den südlich von Ungarn angrenzenden Ländern Rumänien und Bulgarien . Neben Bienenfressern (Merops apiaster) war ich bei einem Fototrip nach Bulgarien der Blauracke auf der Spur. Der Hauptzweck einer Reise nach Bulgarien war, Bienenfresser in der Brutzeit aus sicherer Distanz aus einem Tarnzelt zu fotografieren.
Wie man in der Galerie sieht, ist Bulgarien voller Tiere – nicht nur Blauracken -, die relativ leicht zu finden und zu fotografieren waren.
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