Brutgeschäft bei Graureihern in Stuttgart

GraureiherDie Brutvorbereitung der Graureiher (Ardea cinerea) am Max-Eyth-See, einem bekannten Erholungssee direkt bei Stuttgart, findet Anfang bis Mitte Februar statt. Dann besetzen die Graureiher ihre Horste. Die Nester werden ausgebessert oder neu gebaut. In dieser Zeit Ist es sehr lebhaft in der Kolonie. Unermüdlich suchen die Vögel auf dem Boden und in den Baumkronen nach abgebrochenen Zweigen. Haben sie dabei einen etwas dickeren erwischt, fliegen sie schwerfällig wieder zu den Horsten. Es werden auch Zweige von Bäumen abgerissen oder von anderen Horsten stibitzt. Diese Phase im Jahresablauf der Graureiher, eignet sich gut, um schöne Verhaltensbeobachtungen zu machen.

Der Max-Eyth-See ist in erster Linie ein Erholungsgebiet. Entsprechend groß ist die Unruhe. Es gibt jedoch auch einige Zonen, die die Boote nicht befahren dürfen. Diese Bereiche sind mit Pfosten und Seilen abgegrenzt. Durch dieses Nebeneinander von Erholungsflächen und Ruhezonen ist der Max-Eyth-See auch ein Vogelparadies. Auch ca. 50 Kormoran (Phalacrocorax carbo) leben dort und einige brüten auch. Seit einigen Jahren ist sogar das Brüten der seltenen Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) bekannt.

Einige Wochen später, während der Brutzeit im April/Mai, ist in der Kolonie keine so große Aktivität mehr zu erkennen. Um Aufnahmen von den Reihern zu machen, bieten sich zwei Stellen besonders an. Östlich von der Kolonie beleuchtet das Morgenlicht die gesamte Kolonie. Die Entfernung beträgt 80 bis 100 m. Um als Fotograf einigermaßen Ruhe zu haben, sollten die frühen Morgenstunden für die Reiherpirsch ausgenutzt werden. Ab 9 Uhr geht an den Wochenenden der Freizeitbetrieb los. Es ist ratsam, diesem Trubel aus dem Weg zu gehen. Der einzige Wermutstropfen ist, daß hohe Bäume die freie Sicht erschweren. Man muß sich eine Lücke zwischen den Zweigen und Asten suchen. Im zeitigen Frühjahr, wenn die Bäume noch ohne Laub sind, geht es ganz gut. Je nach verwendeter Brennweite gelingen verschiedene Horstszenen oder Übersichtsaufnahmen. Vor allem ist diese Stelle aber für Flugaufnahmen geeignet. Die Vögel fliegen über den Standort zum größeren Seeteil, um dort auf Nahrungssuche zu gehen. Auch während der Bauphase fliegen die Reiher immer wieder mit Zweigen im Schnabel vorbei.

Von der anderen Stelle, westlich der Kolonie, können morgens Gegenlichtaufnahmen gemacht werden. Am Nachmittag liegen die Horste im besten Licht vor dem Objektiv. Die Entfernung zu einzelnen Horsten beträgt nur 40 m. Da sich hier vom Weg aus fotografieren läßt, werden die Vögel ganz bestimmt nicht gestört.

Jedes Jahr sind die Voraussetzungen etwas anders. Einige Horste wachsen im Laufe der Jahre zu, dafür legt ein anderer Graureiher im nächsten Jahr sein Nest wieder etwas fotogener an.

Ergiebig sind auch andere Plätze im Stuttgarter Raum. Die fotografischen Möglichkeiten sind aber wohl nirgends so ideal, da man kaum an die anderen Gewässer herankommt. Die Wege dürfen in Naturschutzgebieten nicht verlassen werden. Häufig sind die Entfernungen für Aufnahmen zu groß. So bietet der Max-Eyth-See Beobachtern wohl die beste Möglichkeit, Graureiher und die restliche Vogelwelt im Stuttgarter Raum unmittelbar mitzuerleben. Die Schilfgürtel und dichte Büsche schützen verschiedene Uferbereiche. Eine Annäherung an den See ist an diesen Stellen kaum möglich. Weitere Bereiche werden durch Zäune abgesichert. In den Schilfbeständen regelmäßig Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) und Rohrammer (Emberiza schoeniclus) brüten im Schilf. Teichhuhn (Gallinula chloropus) und Bläßralle (Fulica atra) finden hier Deckung und bauen ihre Nester.

Wer den See besucht und sich über die dort oder in der Umgebung vorkommenden Vögel informieren möchte, dem sei das Buch „Die Vögel von Remseck“ von Dr. Rainer Christian Ertel im Fauna-Verlag, 2. Auflage, ISBN-13: 978-3935980159 an´s Herz gelegt. Es ist im Juni 2015 in zweiter Auflage als gebundene Version mit Lesebändchen erschienen und wurde inhaltlich erweitert und verbessert. „Die Vögel von Remseck“ ist ein Bestimmungsbuch, das allen Interessierten hilft, die häufigsten einheimischen Vogelarten „vor der Haustür“ zu erkennen. Das Buch enthält auf 206 Seiten Fotos und kurze erklärende Texte zu rund 270 Vogelarten.

Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen in die besten Vogelgebiete Brandenburgs, den Neusiedler See aber auch an entferntere Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Die schönen Bilder, die Sie in der Galerie sehen, sind nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture- Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie mir einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.

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