Heftige Revierkämpfe mit Wasserspritzern im Gegenlicht. Das ist es, was der ambitionierte Naturfotograf gerne findet, um sich einer Vogelart auch mit Aktionaufnahmen zu nähern. Da kann es auch nicht schaden, eine farbenprächtige, ja geradezu bunte Gans zu fotografieren. Eine solche Gans ist die Nilgans (Alopochen aegyptiacus) un der dazu gehörige Ort der Palmengarten im Westen der Innenstadt von Frankfurt/ Main. Man kann die Nilgans leicht identifizieren. Sie ist ein exotischer Gast, der sich von seiner ursprünglichen Heimat Afrika aus zunehmend nach Europa verbreitet. Die Art ist im Niltal und südlich der Sahara zuhause.
Dort ist sie weit verbreitet in Sümpfen, an Seen und Flüssen. Die Behauptung, daß sie nicht scheu ist und man sehr nah an sie heran kommt, erweist sich im Frankfurter Umland schnell als Trugschluß. Im Palmengarten, einem botanischen Juwel der Stadt, ist das aber durchaus zutreffend. Einen Ansitz im Tarnzelt kann man sich schenken. Jedoch zeigt sich auch hier, daß die bei Gänsen bekannte Wachsamkeit und Schlauheit bei der Nilgans ebenfalls ausgeprägt ist. Ein sehr guter Beobachtungsplatz ist der Tretboot-Teich direkt am Papageno Musiktheater.
Jeden Morgen, fast immer zeitgleich, kamen bei einer Fotosession im Palmengarten die Gänse angeflogen, ließen sich auf dem See nieder und sicherten die Umgebung. Wurde keine Störung wahrgenommen, schwammen sie sofort zur kleinen Insel. Dort badeten sie sich ausgiebig und putzten ihr Gefieder. Mit lautem Rufen, vorgestrecktem Hals und ständigem Imponiergehabe signalisierte der Ganter vor dem Weibchen Paarungsverhalten. Sollten sie hier brüten wollen? Das Paarungsverhallen zog sich über mehrere Wochen hin, ohne daß Anzeichen einer Brut zu erkennen waren. Immer wieder kamen sie an den Teich zur Gefiederpflege. Eine Zeitlang mußte ich mit den Ansitzen aussetzen. Erfreut stellte ich nach meiner Rückkehr fest, dort das Paar mit neun Jungen vorzufinden. Durch die Jungenführung änderte sich das Verhalten der Gänse stark. Der Ganter hielt stets nach eventuellen Feinden Ausschau. Das Weibchen hütete den Nachwuchs. Näherte ich mich, begleitete sie die Jungen sofort ins Wasser. Überflog ein Greifvogel, etwa ein Bussard (Buteo buteo), die Teichumgebung, war ein lautes, verärgertes Zischen zu hören. Sofort verschwanden die Kleinen dann vom Uferrand. Die gute Beobachtungsmöglichkeit, die Ruhe und das sehr gute Nahrungsangebot waren sicherlich dafür ausschlaggebend, daß die
Gänse ihre Jungen an der Insel mitten im See aufzogen. Im Randbereich wachsen stets frische Gräser. Es war klar erkennbar, daß die Gänse das Land zur Nahrungsaufnahme bevorzugten. Sobald keine Feinde mehr zu sehen waren, schwammen die Eltern und die Jungen sofort ans Ufer.
Um Aufnahmen von den Nilgänsen zu machen, bieten sich zwei Stellen besonders an. Östlich vom Teich am Papageno Musiktheater – direkt wenn man unterhalb des ersten großen Gewächshauses steht – beleuchtet das Morgenlicht den gesamten Teich. Die Entfernung beträgt teils weniger als 50 -100 m. Um als Fotograf einigermaßen Ruhe zu haben, sollten die frühen Morgenstunden für den Ansitz auf die Nilgänse genutzt werden. Von der Bootsanlegestelle, westlich des Teichs, können morgens Gegenlichtaufnahmen gemacht werden. Am Nachmittag liegt der Teich ebenfalls im besten Licht, doch ist dann der Besucherbetrieb normalerweise sehr groß. Da hier vom Weg aus fotografiert wird, werden die Vögel ganz bestimmt auch bei den intensivsten Balzritualen nicht gestört.
Der Park ist auch ansonsten ein Paradies für Vögel, auch. So sind am gleichen Teich Graureiher (Ardea cinerea) neben der Nilgans (Alopochen aegyptiacus) die häufigsten Großvögel. Die Ringeltaube (Columba palumbus), der Grünspecht (Picus viridis), der Buntspecht (Dendrocopos major), der Eichelhäher (Garrulus glandarius), der Girlitz (Serinus serinus) sind potentiell im ganzen Park in oder an den mächtigen Bäumen zu finden. Alle Vogelarten, die Nilgans aber besonders können sich als recht zahm herausstellen. Dies ist sich den Besuchermassen geschuldet, die den Park frequentieren.
Parks in Frankfurt, die neben dem Palmengarten gut für einige Vogelbeobachtung sind ist der angrenzende Grüneburgpark. Beide Parks sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen (U-Bahnstation Bockenheimer Warte).
Es gibt andere Orte in näheren Umgebung aber der Zugang ist ein bisschen schwierig. Bitte wenden Sie sich über das Kontaktformular an bird-lens.com. Dann kann man Ihnen weitere Rätschläge geben oder vielleicht sogar einen Guide stellen. Bitte hinterlassen Sie eine gültige E-Mail-Adresse, damit man Ihnen antworten kann!!
Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen in die besten Vogelgebiete Brandenburgs, den Neusiedler See aber auch an entferntere Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Die schönen Bilder, die Sie in der Galerie sehen, sind nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture- Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie mir einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.