Nach starken Niederschlägen funkeln Wasserflächen in der intensiv landwirtschaftlich genutzte Hügellandschaft des Niederen Flämings im Süden Brandenburgs. Diese temporären Flächen sind schon ab Juli ein Rastgebiet für eine erstaunliche Anzahl von Watvögeln. Diese treten darüber hinaus in einer beachtlichen Arten-Diversität auf. Große Limikolenbestände, insbesondere die der Kiebitze (Vanellus vanellus), Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) und Kampfläufer (Calidris pugnax) werden für den Landkreis Teltow-Fläming für die Nuthe-Nieplitz-Niederung und die Umgebung des Rangsdorfer Sees beschrieben. An diesen Plätzen in der weiträumigen Nuthe-Notte-Niederung – einer stark verzweigten Niederungslandschaft auf Moorböden oder nährstoffarmen Sandböden – rasten diese Zugvögel im Bereich flach überstauter Feuchtwiesen, schlammiger Uferzonen sowie auf kurzrasigen Grünland- und Ackerstandorten. In der Nuthe-Nieplitz-Niederung wurden mehrfach über 2.000 Kiebitze und jeweils über 300 Kampfläufer und Goldregenpfeifer gezählt. Neben diesen Arten kommen regelmäßig in weniger großer Zahl verschiedene weitere und teilweise seltene Watvogelarten, wie u. a. Bruchwasserläufer (Tringa glareola), Bekassine (Gallinago gallinago), Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus), Grünschenkel (Tringa nebularia) oder Waldwasserläufer (Tringa ochropus) vor.
Durch persönliche Beobachtung konnte aber auch festgestellt werden, wie bedeutsam offensichtlich die wenigen Feuchtlebensräumen – und seien sie noch so kurzfristiger Natur – im etwas höher gelegenen, südlichen Agrarland sind. Hier erwähnt der Landschaftsrahmenplan des Landkreises Teltow-Fläming nur größere Bestände von Kiebitz und Kampfläufer, die im Vergleich zu anderen Limikolenarten weniger eng an Feuchtlebensräume gebunden sind. Im Sommer 2016 konnten hier an verschiedenen Feuchtstellen Flußregenpfeifer (Charadrius dubius), Kiebitz (Vanellus vanellus), Bekassine (Gallinago gallinago), Grünschenkel (Tringa nebularia), Waldwasserläufer (Tringa ochropus), Bruchwasserläufer (Tringa glareola) und Flußuferläufer (Actitis hypoleucos) rastend gesichtet werden. Wie die Bilder in der Galerie zeigen, nutzen diese ansonsten auf feuchte Flächen angewiesenen Watvögel die großräumigen Ackerfluren des Niederen Flämings als kurzfristige Rasthabitate. Es ist nicht ungewöhnlich, daß ein Gewässer am nächsten Tag schon wieder komplett verwaist erschien. Gute Rastbestände von Limikolenarten sind besonders im Spätsommer und Frühherbst zu erwarten.
Der Große Brachvogel (Numenius arquata) war immer wieder ab Mitte August zu hören. Eine für weiträumige Ackergebiete in anderen Regionen Deutschlands nicht selten vorkommende Art ist der Mornellregenpfeifer (Charadrius morinellus), der allerdings in ganz Brandenburg nur äußerst selten notiert wird. Mornellregenpfeifer sind im Herbst vermehrt an Rastplätzen im Binnenland anzutreffen. Bei den Gebieten handelt es sich in der Regel um weithin exponierte, sehr offene und damit an skandinavische Weiten erinnernde Flächen mit kurzer Vegetation. Wahrscheinlich wurden ursprünglich wohl vor allem Heiden und Brachen aufgesucht. Abgeerntete Felder werden heute die Hauptrastplätze nachgewiesen. Da eine Präferenz für Ackerflächen auf kargen, windexponierten Hochflächen mit weiter Sicht in Abzugrichtung Süd und Südwest in großräumigen Agrarlandschaften festgestellt wurde, ist nicht ganz klar, warum die großräumigen Agrarlandschaften des Niederen Flämings eine Ausnahme bilden sollten. Die nächsten Rastgebiete – oder die nächsten Gebiete, die eine intensivere Beobachterbetreuung erfahren – liegen vereinzelt weiter südlich in Sachsen und ansonsten eher im thüringischen Gebiet. Eine recht zuverlässige Stelle scheint die Feldflur nördlich von Nägelstedt bei Bad Langensalza zu sein.
Die hier in Frage kommenden Flächen liegen im Bereich des Niederen Flämings im Süden Brandenburgs. Sie umfassen das intensiv landwirtschaftlich genutzte Gebiet westlich, südlich und östlich von Jüterbog, von Marzahna im Westen bis Dahme/Mark im Osten. Der flach gewellte, leicht hügelige Landschaft auf einer Höhe zwischen etwa 70 und 90 m ü. NN erstreckt sich über eine Ost-West-Ausdehnung von knapp 50 km und über eine Fläche von bis zu 400 km². Mit einer Jahresdurchschnitts-Temperatur von 9,2 °C und einem Jahresniederschlag von 561 mm ist die Hochebene etwas wärmer und deutlich trockener als der deutschlandweite Durchschnitt.
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