Ein Morgen im Mai. Es nieselt und die Temperaturen bewegen sich so um die 8°C. Ein Männchen des Buntspechts (Dendrocopos major) steht zusammen mit einem Weibchen an einem umgestürzten, morschen Birkenstamm. Vom Fotografen lassen sich die beiden Spechte verscheuchen. Dann aber kommt das Männchen in halbstündigen Abständen an das Waldameisennest und sichert die Lage.
Es plündert anschließend ausgiebig die schon morschen Stammbestandteile. Es läßt sich Zeit, wenn es auch teils hastig hüpfend den Standort wechselt. Der Buntspecht scheint auf die ausschwärmenden Tiere (wohl meist Männchen) spezialisiert. Wahrscheinlich handelt es sich um geflügelte Männchen der Roten Waldameise (Formica rufa) wobei auch eine Artbestimmung als Kahlrückige Waldameise ( Formica polyctena) nicht auszuschließen ist.
Die Arbeiterinnen der Roten Waldameise scheinen nicht begeistert von der mit massiven Schnabelhieben begleiteten Plünderung. 3 Arbeiterinnen drohen dem viel größeren Eindringling
Erfolgreich hat der Buntspecht bei den Roten Waldameisen geplündert. Die Beute ist im Zehnerpack quer im Schnabel verpreßt.
Leider mußte die Beobachtung gegen Mittag abgebrochen werden. In einem Zeitraum von 8:00 bis 11:00 kommt das Männchen in halbstündigen Abständen an das Waldameisennest und plündert es ausgiebig. Meist wird der Anflug vom arttypischen „Kixen“ angekündigt. Die Näherung ist nur selten mitzubeoachten. Manchmal sitzt der Buntsprecht aber auch plötlich auf dem querliegenden Holzstamm. Dann muß der Fokus sitzen.
Bei der Wiederkehr am Abend hat der Buntspecht offensichtlich kein Interesse mehr. Über einen Zeitraum von 1 Stunde wird nur kurz ein vorbeifliegender Specht gesehen; die schwärmenden Ameisen scheinen aber auch weg zu sein. Das Wetter ist aber auch deutlich besser – d.h. wärmer und trockener – geworden.
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